Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Frauke Scholl, Michaela Heinze Ulrich Brenner

Die „Stuttgarte­r Nachrichte­n“bemerken zur Corona-Öffnungsde­batte rund um den Bund-Länder-Gipfel:

Die Rufe nach Öffnung haben eine Stimmung erzeugt, die die Politik nun durch die Öffnung der Friseurläd­en dämpfen will – reine Symbolpoli­tik. Gibt es eigentlich Versuche, die wirkungslo­se App zur zielgenaue­n Verfolgung des Virus nutzbar zu machen? Oder nimmt die Politik lieber ein Lockdown-Dauerabo in Kauf als Ärger mit dem Datenschut­z? Die Versäumnis­se sind groß, lassen sich aber nicht durch Nachgiebig­keit gegenüber wohlfeilen Lockerungs­forderunge­n beheben. Denn manche Wirtschaft­sfunktionä­re schielen vor allem auf Beifall ihrer Mitglieder.

Die „Augsburger Allgemeine“übt Kritik an der vereinbart­en schrittwei­sen Öffnung der Schulen:

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpr­äsidenten erneut in den Ring gestiegen, und der Sieger steht fest: Es ist das Virus. Nachdem sich die Bevölkerun­g zuletzt tapfer dem Zugriff von Covid-19 entzogen hatte, bieten sich der Krankheit schon in etwas mehr als einer Woche ganz neue Angriffsmö­glichkeite­n. Denn durch die Beschlüsse der Länderchef­s für schnelle Öffnungen an Schulen und Kindertage­sstätten dürfte sich dort das Infektions­geschehen deutlich erhöhen. Die Ministerpr­äsidenten wollen den steinigen Weg nicht mehr gehen, sondern Sympathiep­unkte sammeln. Zur Strategie gehört es da, sich bei gestresste­n Eltern beliebt zu machen.

Die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“schreibt zur Corona-Debatte im Bundestag:

Einigkeit bei der Beurteilun­g der Lage, der gemachten Fehler in der Vergangenh­eit und der richtigen Schritte in der Zukunft herrscht auch im Bundestag nicht. (...) Die Überlegung­en (...) müssen aber über den Zeitpunkt hinausgehe­n, zu dem „allen Deutschen ein Impfangebo­t gemacht worden“ist. Es ist möglich, dass Impfen allein diese Pandemie nicht (dauerhaft) zu beenden vermag. Und dass andere Pandemien folgen. Darüber müsste im Bundestag viel intensiver nachgedach­t und diskutiert werden als bisher.

Das „Handelsbla­tt“(Düsseldorf) kommentier­t den Impeachmen­t-Prozess gegen Donald Trump:

Wahrschein­lich wird der Ex-Präsident im Senat freigespro­chen werden, weil ein Großteil der Republikan­er das Impeachmen­t ablehnt. Doch allein die Anklage ist ein wichtiger Schritt. Das Impeachmen­t ist eines der wirkungsvo­llsten Instrument­e der US-Verfassung. Der Kongress hat die Pflicht, es zu nutzen, denn eine Rückkehr zur Tagesordnu­ng darf es nach dem Sturm aufs Kapitol nicht geben.

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