Wer nichts wird, geht in die Politik
„Bis zu 1500 Euro Corona-Prämie für Klinik-Mitarbeiter“, SZ v. 9. Febr.
Ich gönne jedem Klinikmitarbeiter die 1500 Euro. Sie haben noch mehr verdient. Aber die Prämie dient nur dazu, Fehler im Gesundheitswesen zu kaschieren. Unser Gesundheitswesen wurde in den 90ern für einen Apfel und ein Ei an die Privatwirtschaft verkauft, damit diese einen großen Reibach machen kann. Nun bietet man den Mitarbeitern Geld, damit sie ruhig sind und man sie weiter ausbeuten kann. Anstatt das Geld mit zwei Händen zum Fenster rauszuwerfen, sprich Großkonzernen, deren Inhaber Milliarden auf der hohen Kante haben, zu geben, sollte man das Geld lieber dort investieren, wo es gebraucht wird. Es sollten mehr Mitarbeiter beschäftigt werden. Was nützen 1500 Euro, wenn das Krankenhauspersonal am Limit ist? Sie schützen auch nicht vor einem Zusammenbruch. Corona zeigt, wo Fehler gemacht wurden und werden. Apropos Zusammenbruch: Wir stehen kurz vorm Kollaps. Wie erwähnt, den Großen wirft man das Geld hinterher, siehe Lufthansa und Galeria Kaufhof, während man die Kleinen zugrunde gehen lässt. Auch unterstützt man Pharmaunternehmen, die sich sowieso dumm und dämlich verdienen, bei der Entwicklung von Impfstoffen, obwohl das deren Pflicht wäre. Früher hieß es, wer nichts wird, wird Wirt; ich sage, wer nichts wird, geht in die Politik, und wer gar nichts wird, in die Europapolitik.
Reiner Perius, Lebach/Steinbach