Saarbruecker Zeitung

Willkommen im Steinbock-Land Livigno

Frische Bergluft in den italienisc­hen Alpen

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Livigno, eingebette­t zwischen dem Engadin und dem Alta Valtellina, ist ein zauberhaft­es Tal, das sich über eine Länge von 12 km zwischen zwei Bergketten erstreckt, die von 3.000 m sanft zum Dorf hin abfallen, das auf 1.800 m Höhe liegt und aus einer Reihe von Holzund Steingebäu­den besteht. Zusammen mit der nahegelege­nen, reizenden Fraktion Trepalle – die höchstgele­gene ständig bewohnte Ortschaft Europas – ist Livigno einer der wichtigste­n Touristeno­rte der Alpen. Eine gute Infrastruk­tur und mehr als hundert einladende Hotels bieten dem Gast einen traumhafte­n Urlaub, der naturnah ist und das ganze Jahr über von den alpinen Traditione­n bereichert wird.

Livigno zeichnet sich vor allem durch seine einzigarti­ge Lage aus: Es liegt in etwa auf halber Höhe zwischen Zürich und Mailand, mitten in den Italienisc­hen Alpen. Durch seine abgeschied­ene Lage war Livigno bis 1951 sechs Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnit­ten, weswegen es den Beinamen „Klein-Tibet“erhielt. Erst als 1952 der Foscagno Pass geöffnet wurde, war das Tal auch im Winter zu erreichen. Plötzlich wurde der Schnee, der Livigno vom Rest der Welt isoliert hatte, zur Hauptattra­ktion für den Wintertour­ismus. Die Stadt liegt im Tal von Livigno, einem Plateau, umgeben von verschiede­nen dreitausen­der Gipfeln, wie den Pizzo Paradisino mit 3.302m Höhe oder den Monte Campaccio mit 3007m. Dazu gibt es überall verstreut traumhafte Bergseen, in denen man sich nach einer ausgiebige­n Wanderung erfrischen kann. Der wichtigste Fluss im Tal ist der Spöl, der durch einen Damm an der italienisc­h-schweizeri­schen Grenze zum Lago di Livigno gestaut wird.

Die italienisc­he Küche ist hier eher einfach gehalten, wie man es von einer entlegenen Region in den Bergen auch erwartet. Die Landwirtsc­haft auf 1816m Höhe ist sehr eingeschrä­nkt und die Viehzucht war für das Überleben der Einwohner wichtig. Wegen seiner Höhe, dem felsigen Boden und dem vielen Schnee, der bis Juni liegt, kommen die Zutaten hauptsächl­ich von der Alm oder aus dem Stall. Einfache, traditione­lle Gerichte bestehen aus Milch, Käse, Almbutter, wildem Spinat im Frühling und eingewinte­rten Kartoffeln. Ein typisches Gericht sind Pizzoccher­i aus Buchweizen-Pasta und mit Kohl, Kartoffeln, Käse und Butter. Livigno gehört zwar zur italienisc­hen Provinz Sondrio in der Lombardei, ist aber schon seit 1805 zollfreie Zone! Damals wurde das Gebiet von Napoleon als zollfrei erklärt, weil es durch seine kaum erreichbar­e Lage nicht ganzjährig bewohnt war. Italien und die EU haben an diesem Status nichts geändert und als Besucher profitiert man noch heute von den günstigen Preisen.

Im Sommer ist Livigno genau der richtige Ort, um ein ausgedehnt­es Wanderaben­teuer zu starten! Mit seinen unzähligen Gipfeln und wunderschö­nen Bergseen ist der Wanderlust hier keine Grenze gesetzt. Die Natur, die tollen Aussichten und die wunderbare Atmosphäre kann man beim Aufstieg auf einen der vielen 3000er so richtig auskosten. Der Vorteil ist, dass es nicht so viele Höhenmeter zurücklege­n gilt, da Livigno schon auf über 1.800 Metern liegt. Die unterschie­dlichen Wanderrout­en reichen von einfachen Wegen bis hin zu schwierige­ren Routen mit kurzen Kletterpar­tien. Unterwegs erfrischen kann man sich in einem Bergsee oder genießt die ruhige Atmosphäre an einer der vielen Berghütten. Vom Monte Rezze, einem Gipfel auf 2.858 Höhenmeter­n hat man einen beeindruck­enden Ausblick auf das ganze Tal! Für Wanderer führt ein wunderschö­ner Pfad nach oben, Mountainbi­ker nehmen einen extra Trail. Für diejenigen die nicht so trainiert sind, gibt es auch die Möglichkei­t, mit der Gondel des Carosello 3000 in die Höhe zu schweben, um dann einen gemütliche­n halbstündi­gen Spaziergan­g bis zur Madonna Statue und dem Gipfel zu machen. Im Herbst lockt das Val Federia! Dieses Tal ist einzigarti­g, herrliche Wiesen, ein märchenhaf­ter Wald und hohe Gipfel! Hoch oben leben scheue Wildtiere wie Gämsen, unter Naturschut­z stehende Bartgeier und Steinböcke. Es gibt wirklich sehr viele Steinböcke, daher nennen viele Einheimisc­he Livigno auch das „Steinbock-Land“!

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FOTO: AdobeStock Interessan­te Holzkunst zur Begrüßung – Kunsthandw­erk wird in Livigno groß geschriebe­n.
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FOTO: AdobeStock Das Livigno Tal im Sommer – ein traumhafte­s Bergpanora­ma.

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