Luxemburg öffnet Schulen wieder - trotz steigender Inzidenz
Die Regierung um Premier Xavier Bettel spricht von einer stabilen Lage in Kliniken. Die Gastronomie bleibt derweil bis mindestens 14. März geschlossen.
Am 22. Februar will Luxemburg die Schulen wieder öffnen – bereits zum zweiten Mal im neuen Jahr. Denn erst am vergangenen Montag waren die Luxemburger Grundschüler ins Homeschooling gewechselt. Der Grund: Immer mehr Klassen waren in Quarantäne geschickt worden, da fast jeder dritte Corona-Fall in Schulen auf eine innerschulische Infektion zurückzuführen war. Nächste Woche sind in Luxemburg Fastnachtsferien. Danach soll es für alle Kinder wieder Präsenzunterricht geben, wie Bildungsminister Claude Meisch (DP, Liberale) am Freitag bekanntgab. Um eine weitere Verbreitung des Virus an den Schulen zu verhindern, kündigte Meisch verschärfte Regeln an wie etwa die Maskenpflicht für Schüler und Lehrer auch im Unterricht oder eine Testpflicht für Schüler, die nach einer Quarantäne zurück ins Klassenzimmer kommen. Ebenso wolle die Regierung Schnelltests für die Schulen bereitstellen, um bei einem Infektionsausbruch schneller reagieren zu können.
Darüber hinaus werden die bisher geltenden Maßnahmen in Luxemburg bis zum 14. März verlängert. Das hat Premierminister Xavier Bettel (DP, Liberale) am Freitagabend bei einer Pressekonferenz angekündigt. Das heißt, die Eröffnung für das Hotel- und Gaststättengewerbe rückt weiter in die Ferne. Restaurants dürfen weiterhin Lieferservice und Speiseabholung anbieten. Für die betroffenen Betriebe will die Regierung am Montag neue Hilfsmaßnahmen vorstellen. Grund für die verschobene Eröffnung sei die Verbreitung der Virusmutationen im Land, die dem Regierungschef Sorge bereiten. In ihrem jüngsten Bericht haben Forscher des staatlichen Labors LNS die englische Variante des Virus öfter nachgewiesen. Auch einige Fälle der südafrikanischen Variante wurden in der vergangenen Woche im Großherzogtum nachgewiesen.
Diese Erkenntnisse könnten erklären, dass die Inzidenz (Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen) in Luxemburg wieder steigt. Sie liegt derzeit bei 182 – gegenüber 160 in der Vorwoche.
Die Lage in den Krankenhäusern bezeichnete Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP, Sozialisten) als „entspannt“. Dennoch könne sich dieser Zustand aufgrund der Mutationen rasch ändern, deshalb sei es nicht der Moment für Lockerungen“, sagte die Ministerin.
68 Menschen werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit aufgrund einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus stationär behandelt, 14 von ihnen auf der Intensivstation. Seit Beginn der Pandemie sind in Luxemburg 606
Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Derweil schreitet die Impfkampagne voran. In den nächsten zwei Wochen werde die Phase zwei starten, bei der auch Menschen über 75 geimpft werden können, die nicht in Heimen wohnen. Sobald die bestellten Impfstoff-Dosen eintreffen, werden die betroffenen Menschen zum Impftermin eingeladen. Demnächst soll auch der Impfstoff von Astrazeneca in Luxemburg ankommen. Damit werden dort Menschen geimpft, die zur Risikogruppe zählen, aber jünger sind als 65.