Saarbruecker Zeitung

FCS feiert wichtigen 1:0-Sieg in Unterhachi­ng

Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n siegt mit 1:0 bei Kellerkind SpVgg Unterhachi­ng. Jetzt 13 Punkte Vorsprung auf Abstiegspl­atz.

- VON PATRIC CORDIER

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n hat durch den 1:0-Sieg bei der SpVgg Unterhachi­ng seinen Negativtre­nd gestoppt. Das Siegtor für den FCS erzielte Winter-Neuzugang Julian Günther-Schmidt.

Es läuft die vierte Minute der Nachspielz­eit. Luca Kerber erobert noch einmal den Ball, dribbelt ein paar Meter und „zieht“ein Foul. „Super Junge, ganz stark“, brüllt Torwart Daniel Batz und reißt dann mit einem langgezoge­nen „Jaaa“die Arme nach oben, denn Schiedsric­hter Robin Braun beendet das Spiel. Und Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n hat durch das 1:0 (1:0) am Sonntag bei der SpVgg. Unterhachi­ng als neuer Tabellensi­ebter jetzt 13 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegspl­atz.

„Luca hat mit seinen erst 18 Jahren in seinem dritten Spiel von Beginn an eine Wahnsinns-Leistung gebracht“, sagte FCS-Trainer Lukas Kwasniok, der vor der Partie erneut umdenken musste. Denn zu den Ausfällen von Mario Müller, Steven Zellner, Bjarne Thoelke (alle verletzt) und Manuel Zeitz (gesperrt) kam ein weiterer hinzu: Marin Sverko wird wohl zwei Wochen wegen eines Muskelfase­rrisses fehlen. Am Freitag hatte der Verein den Trainer ohne die Diagnose in die Pressekonf­erenz gehen lassen. Auch die Knieproble­me von Torwart Daniel Batz, der unter der Woche nicht trainiert hatte, ließ man unerwähnt.

Batz war im ersten Durchgang kaum beschäftig­t, weil die Abwehr mit Fanol Perdedaj rechts, Jayson Breitenbac­h links und innen mit Boné Uaferro sowie Anthony Barylla nahezu alles wegverteid­igte. Und vorne hätte der FCS bereits früh in Führung gehen können. Nach Kerbers Ballerober­ung passte der starke Timm Golley in die Spitze, aber Hachings Christoph Greger blockte Sebastian Jacobs Schuss (2. Minute). Nach 22 Minuten bewies Golley wieder sein feines Füßchen, der überrascht­e Jacob brachte den Ball aber aus sieben Metern völlig freistehen­d nicht im Tor unter.

Sieben Minuten später durfte der FCS dann jubeln – und wieder ging die Aktion von Golley aus. Seinen Eckball verlängert­e Uaferro, Nicklas Shipnoski drosch den Ball an die Unterkante der Latte. Julian Günther-Schmidt reagierte am schnellste­n und drückte das Spielgerät über die Linie. Fünf Minuten vor dem

Wechsel hätten die in allen Belangen überlegene­n Gäste die Vorentsche­idung herbeiführ­en müssen. Fünf Saarländer spielten es gegen nur drei Hachinger ganz schlecht aus, Shipnoski zögerte zu lange, Breitenbac­hs Nachschuss wurde abgeblockt. Das hätte das 2:0 sein müssen. „Wir wussten, was heute auf dem Spiel stand“, sagte Kwasniok, „dennoch sind wir gut ins Spiel gekommen, waren sehr ballsicher.“

Ärgerlich neben der Chancenver­wertung war in einer unterhalts­amen ersten Hälfte nur die fünfte Gelbe Karte für Uaferro, der sich nach einem unnötigen Ballverlus­t nur mit einem Foul helfen konnte. Er ist der nächste Innenverte­idiger, der dem Aufsteiger an diesem Mittwoch im Nachholspi­el zu Hause gegen den FSV Zwickau fehlen wird.

Im zweiten Durchgang übernahm Gastgeber Haching die Spielkontr­olle im Sportpark und drückte Saarbrücke­n in die eigene Hälfte. Es dauerte aber fast eine Stunde, ehe Dominik Stroh-Engel nach Flanke von Kapitän Markus Schwabl die erste Chance für die Spielverei­nigung vergab. Bei der zweiten, einem Schuss von Niclas Ansbach, reagierte Batz stark (63.). Beim anschließe­nden Eckball war Batz geschlagen, Schiri Braun hatte aber vor Christoph Gregers Kopfball ein Foul gesehen, gab den Treffer trotz aller Proteste nicht. Dann war es wieder Batz, der mit starker Reaktion gegen Lucas Hufnagel das 1:0 festhielt (69.). „Wir hätten sicher einen Punkt verdient gehabt“, meinte Unterhachi­ngs Trainer Arie van Lent.

Der FCS schaffte es nicht mehr, sich kontrollie­rt zu befreien. Es gab kaum Entlastung für die aufopfernd kämpfende Defensive. „Das ist Fußball, da muss man auch mal einen dreckigen Sieg mitnehmen“, sagte der überragend­e Batz. Und so hat der FCS den freien Fall erst mal gebremst.

„Wir wussten, was heute auf dem Spiel stand.“

Lukas Kwasniok

Trainer des 1. FC Saarbrücke­n

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FOTO: SCHLICHTER
Mit seinem Abstauber-Tor hat Julian Günther-Schmidt (rechts) den FCS zum 1:0-Erfolg in Unterhachi­ng geschossen. FOTO: SCHLICHTER

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