FCS feiert wichtigen 1:0-Sieg in Unterhaching
Drittligist 1. FC Saarbrücken siegt mit 1:0 bei Kellerkind SpVgg Unterhaching. Jetzt 13 Punkte Vorsprung auf Abstiegsplatz.
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken hat durch den 1:0-Sieg bei der SpVgg Unterhaching seinen Negativtrend gestoppt. Das Siegtor für den FCS erzielte Winter-Neuzugang Julian Günther-Schmidt.
Es läuft die vierte Minute der Nachspielzeit. Luca Kerber erobert noch einmal den Ball, dribbelt ein paar Meter und „zieht“ein Foul. „Super Junge, ganz stark“, brüllt Torwart Daniel Batz und reißt dann mit einem langgezogenen „Jaaa“die Arme nach oben, denn Schiedsrichter Robin Braun beendet das Spiel. Und Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken hat durch das 1:0 (1:0) am Sonntag bei der SpVgg. Unterhaching als neuer Tabellensiebter jetzt 13 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
„Luca hat mit seinen erst 18 Jahren in seinem dritten Spiel von Beginn an eine Wahnsinns-Leistung gebracht“, sagte FCS-Trainer Lukas Kwasniok, der vor der Partie erneut umdenken musste. Denn zu den Ausfällen von Mario Müller, Steven Zellner, Bjarne Thoelke (alle verletzt) und Manuel Zeitz (gesperrt) kam ein weiterer hinzu: Marin Sverko wird wohl zwei Wochen wegen eines Muskelfaserrisses fehlen. Am Freitag hatte der Verein den Trainer ohne die Diagnose in die Pressekonferenz gehen lassen. Auch die Knieprobleme von Torwart Daniel Batz, der unter der Woche nicht trainiert hatte, ließ man unerwähnt.
Batz war im ersten Durchgang kaum beschäftigt, weil die Abwehr mit Fanol Perdedaj rechts, Jayson Breitenbach links und innen mit Boné Uaferro sowie Anthony Barylla nahezu alles wegverteidigte. Und vorne hätte der FCS bereits früh in Führung gehen können. Nach Kerbers Balleroberung passte der starke Timm Golley in die Spitze, aber Hachings Christoph Greger blockte Sebastian Jacobs Schuss (2. Minute). Nach 22 Minuten bewies Golley wieder sein feines Füßchen, der überraschte Jacob brachte den Ball aber aus sieben Metern völlig freistehend nicht im Tor unter.
Sieben Minuten später durfte der FCS dann jubeln – und wieder ging die Aktion von Golley aus. Seinen Eckball verlängerte Uaferro, Nicklas Shipnoski drosch den Ball an die Unterkante der Latte. Julian Günther-Schmidt reagierte am schnellsten und drückte das Spielgerät über die Linie. Fünf Minuten vor dem
Wechsel hätten die in allen Belangen überlegenen Gäste die Vorentscheidung herbeiführen müssen. Fünf Saarländer spielten es gegen nur drei Hachinger ganz schlecht aus, Shipnoski zögerte zu lange, Breitenbachs Nachschuss wurde abgeblockt. Das hätte das 2:0 sein müssen. „Wir wussten, was heute auf dem Spiel stand“, sagte Kwasniok, „dennoch sind wir gut ins Spiel gekommen, waren sehr ballsicher.“
Ärgerlich neben der Chancenverwertung war in einer unterhaltsamen ersten Hälfte nur die fünfte Gelbe Karte für Uaferro, der sich nach einem unnötigen Ballverlust nur mit einem Foul helfen konnte. Er ist der nächste Innenverteidiger, der dem Aufsteiger an diesem Mittwoch im Nachholspiel zu Hause gegen den FSV Zwickau fehlen wird.
Im zweiten Durchgang übernahm Gastgeber Haching die Spielkontrolle im Sportpark und drückte Saarbrücken in die eigene Hälfte. Es dauerte aber fast eine Stunde, ehe Dominik Stroh-Engel nach Flanke von Kapitän Markus Schwabl die erste Chance für die Spielvereinigung vergab. Bei der zweiten, einem Schuss von Niclas Ansbach, reagierte Batz stark (63.). Beim anschließenden Eckball war Batz geschlagen, Schiri Braun hatte aber vor Christoph Gregers Kopfball ein Foul gesehen, gab den Treffer trotz aller Proteste nicht. Dann war es wieder Batz, der mit starker Reaktion gegen Lucas Hufnagel das 1:0 festhielt (69.). „Wir hätten sicher einen Punkt verdient gehabt“, meinte Unterhachings Trainer Arie van Lent.
Der FCS schaffte es nicht mehr, sich kontrolliert zu befreien. Es gab kaum Entlastung für die aufopfernd kämpfende Defensive. „Das ist Fußball, da muss man auch mal einen dreckigen Sieg mitnehmen“, sagte der überragende Batz. Und so hat der FCS den freien Fall erst mal gebremst.
„Wir wussten, was heute auf dem Spiel stand.“
Lukas Kwasniok
Trainer des 1. FC Saarbrücken