Klopapier und Krawattenpflicht
Das Klopapier lässt den Deutschen weiterhin keine Ruh. Zu Beginn von Corona waren die Regale leer. Manche dürften bis ans Lebensende versorgt sein, andere machen sich deshalb Sorgen. Dem Bundestag flatterte jetzt eine Petition ins Haus, Toilettenpapier vorerst zu rationieren und den Export zu verbieten. Antwort des zuständigen Ausschusses: Die Bedürfnisse und Ängste seien nachvollziehbar, aber es gebe keine Engpässe mehr. Petition weggewischt.
Warum eigentlich nicht? CDU-Agrarministerin Julia Klöckner und SPD-Umweltministerin Svenja Schulze streiten oft, zuletzt über den Insektenschutz. Deswegen wurden beide am vergangenen Mittwoch gefragt, ob man die Ressorts nicht besser zusammenlege. Dass dadurch wie von Zauberhand Friede und Freude einkehrt, glaubt allerdings keiner. Außerdem kommentierte Ministerin Klöckner: „Kommt darauf an, wer es führt.“Was die Mutter aller schwarz-roten Konflikte sein dürfte.
Sven Kindler, Abgeordneter der Grünen, freute sich in dieser Woche über eine besondere Nachricht: „Neuseeland hebt Krawattenpflicht im Parlament auf“. Dazu seine Anmerkung: „Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten.“Das ist wahr. Nun sind Kindler im Speziellen und die Grünen im Allgemeinen keine begeisterten Schlipsträger, und im Bundestag geht es modisch relativ modern zu. Eine Krawattenpflicht gibt es für das deutsche Parlament ohnehin nicht.
Mit den Gesichtern ist das so eine Sache. Angela Merkel meinte während der Flüchtlingskrise sinngemäß, man dürfe ja wohl ein freundliches Gesicht machen und anderen helfen. Am vergangenen Donnerstag bekam CSU-Vorsitzender Markus Söder nach der MPK zu hören, er schaue drein, „als wenn Sie aus fünf Tagen Wintersturm kommen“. Söders Reaktion darauf: „Ich freue mich, dass Sie das genau beobachten.“Aber: „Ich kann an so einem ernsthaften Tag nicht vor mich hinlächeln.“Humor ist…