Kritik an Hofreiters Eigenheim-Vorstoß
Der Grünen-Fraktionschef sieht Neubauten aus Umweltgründen skeptisch – und eckt damit mächtig an.
(afp/dpa) Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat mit seinen skeptischen Äußerungen zum Neubau von Einfamilienhäusern Kritik hervorgerufen. „Anton Hofreiter zeigt wieder einmal exemplarisch für die Grünen deren gestörtes Verhältnis zum Eigentum und der Lebensrealität im ländlichen Raum“, sagte der thüringische CDU-Landesvorsitzende Christian Hirte der Bild-Zeitung. Und: „Weiter geht es Richtung grüne Verbotspartei mit dem Einfamilienhaus als Feindbild.“
Der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke, sprach von „reiner Ideologie“. Ein Verbot des Neubaus von Einfamilienhäusern
helfe dem Umweltschutz nicht. Ähnlich äußerte sich Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Hofreiter hatte sich zuvor skeptisch über den Neubau von Einfamilienhäusern geäußert. „Einparteienhäuser verbrauchen viel Fläche, viele Baustoffe, viel Energie, sie sorgen für Zersiedelung und damit auch für noch mehr Verkehr“, sagte Hofreiter dem Spiegel. Um zu verhindern, dass neue Baugebiete in ländlichen Regionen vor allem an Ortsrändern entstehen, forderte er mehr Rechte für Kommunen. Kritisch bewertete er auch das Baukindergeld der Bundesregierung.
In einer Reaktion auf die Kritik wiesen die Grünen Vorwürfe zurück, sie wollten den Neubau von Einfamilienhäuser in bestimmten Gegenden verbieten. Was aber wo gebaut werde, entschieden die Kommunen vor Ort, sagte ein Sprecher. Dabei werde etwa auch berücksichtigt, wie viel Fläche da sei und wie viel Leerstand es gebe.