Pflegequalität richtig einschätzen
Ein neuer Ratgeber hilft Laien bei der Beurteilung von Pflegeheimen.
(dpa) Wer in ein Pflegeheim kommt, wünscht sich eine gute und professionelle Betreuung. Doch wie lässt sich die Güte der Pflege in einer Einrichtung beurteilen? Das sei für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen oft schwer, betont Daniela Sulmann vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Diese gemeinnützige Stiftung will die gesundheitliche Versorgung und vor allem die Pflegequalität für ältere pflegebedürftige Menschen verbessern.
Ein neuer, kostenloser Ratgeber des ZQP soll Betroffenen die Beurteilung erleichtern. Darin geht es darum, was professionelle Pflege ausmacht und was gute Pflegeheime auszeichnet. Die 50-seitige Broschüre steht online zur Verfügung.
Die Pflegequalität einer Einrichtung wird sowohl von einem internen Qualitätsmanagement also auch von Diensten der gesetzlichen (MDK) und der privaten Krankenversicherung (PKV-Prüfdienst) kontrolliert. Dabei werden nach Angaben des ZQP Bewohnerinnen und Bewohner befragt und untersucht, außerdem werden Vorkommnisse geprüft, welche die Einrichtungen selbst erfassen, etwa Stürze und ihre Folgen.
Einrichtungen mit guten Ergebnissen werden laut ZQP alle zwei Jahre kontrolliert, alle anderen einmal jährlich. Nach Beschwerden sind auch außerordentliche Kontrollen möglich. Corona-bedingt führt der Medizinische Dienst der
Krankenversicherung vorerst keine Regel- und Wiederholungsprüfungen durch. Allerdings sind Prüfungen aufgrund von Beschwerden jederzeit möglich.
Die Ergebnisse der Kontrollen werden dem ZQP zufolge in Transparenzberichten veröffentlicht, die im Internet, vor Ort bei den Einrichtungen oder in Pflegeberatungsstellen zu finden sind. Darüber hinaus führen auch die örtlichen Heimaufsichtsbehörden Kontrollen durch. Sie prüfen laut ZQP vor allem, ob Einrichtungen das im jeweiligen Bundesland geltende Heimgesetz einhalten. In diesem werden etwa Vorgaben zur Wohn- und Betreuungsqualität gemacht.
zqp.de/pflegequalitaet-stationaer