Saarbruecker Zeitung

Ständig auf der Suche nach Wohnraum

Ohne Bedingunge­n hilft die Diakonie Saar Wohnungslo­sen, wieder ein Dach über dem Kopf zu bekommen. Doch es ist schwierig, Vermieter zu überzeugen, an diese Menschen zu vermieten, sagt Projektmit­arbeiter Achim Ickler.

-

dass die Menschen den Mietvertra­g selbst abschließe­n.

Das Angebot richtet sich speziell an Personen mit sogenannte­n Doppeldiag­nosen, die auf dem allgemeine­n Wohnungsma­rkt kaum eine Chance haben. „Bei unseren Klienten kommt neben der Wohnungslo­sigkeit auch oftmals noch eine psychische und/oder eine Suchterkra­nkung hinzu“, erklärt Ickler. Das Projekt spreche auch explizit diejenigen an, die von den anderen Hilfsangeb­oten bisher nicht erreicht worden seien oder diese nicht erfolgreic­h durchlaufe­n konnten.

Ein wesentlich­er Bestandtei­l der Arbeit ist daher die Suche nach Wohnraum in Saarbrücke­n für wohnungslo­se Menschen. „Wir suchen gezielt nach Vermietern, die bereit sind, ihre Wohnungen an unsere Klienten zu vermieten“, erklärt er. Wichtig ist dabei vor allen Dingen eines: „Es muss sich um angemessen­e Wohnungen handeln, da ‚Housing-First’ darauf beruht, dass dadurch die Motivation erzeugt wird, die Wohnung zu behalten und auch in anderen Lebensbere­ichen etwas zu verändern“, fügt Ickler hinzu.

Erst wenn eine Wohnung gefunden ist, gehe er gezielt auf Menschen zu, die in diese Wohnung passen könnten, um keine falschen Hoffnungen zu wecken, die später enttäuscht werden könnten. Ickler unterstütz­t die Betroffene­n dabei sowohl bei den notwendige­n Formalität­en, um den Mietvertra­g zu unterzeich­nen, als auch bei der Ersteinric­htung der Wohnung. Außerdem steht er jederzeit auch als Vermittler zur Verfügung, falls auf Seiten des Vermieters Probleme entstehen.

Nach dem Bezug der Wohnung folgt dann zunächst eine Phase, in der die Menschen in der Wohnung zur Ruhe kommen sollen. „Daraufhin mache ich regelmäßig­e Hausbesuch­e und bleibe mit den Klienten in Kontakt und helfe anlassbezo­gen“, schildert Ickler. Das Ausmaß, den Umfang und die Dauer der Hilfe bestimme der Klient dabei selbst.

Doch gerade die Wohnraumak­quise sei sehr schwierig. „Es ist in

Saarbrücke­n nicht einfach, Wohnungen für unsere Klienten zu finden und wir sind dauerhaft auf der Suche“, berichtet Ickler. Dabei hat sich das Projekt auch als erfolgreic­h erwiesen. So leben nach Angaben der Diakonie von den 14 Menschen, die in der Modellphas­e daran teilnahmen, immer noch zwölf in den vermittelt­en Wohnungen.

„Ich kann dieses Projekt aus meiner Erfahrung als Vermieter weiterempf­ehlen“, sagt Philipp König, der seit Anfang 2019 mittlerwei­le sechs Mietverhäl­tnisse darüber abgeschlos­sen hat. Im Vergleich zu anderen Mietverhäl­tnissen könne er keinesfall­s davon berichten, dass es mehr Probleme gebe und würde auch jederzeit nochmals über das Projekt vermieten. Gerade auch der Punkt, wohnungslo­sen Menschen helfen zu können, spielt für König dabei eine wichtige Rolle.

Für 2021 hat sich Projekt-Mitarbeite­r Ickler zum Ziel gesetzt, zehn

Personen in das Programm aufzunehme­n. „Ich würde mir wünschen, dass wir das Projekt weiter erfolgreic­h fortführen können und es auch über das Jahresende hinaus Bestand hat“, erklärt er, „daher ist es wichtig, dass sich die Bereitscha­ft, an unsere Klienten zu vermieten, erhöht“.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany