Die Mainzer Hoffnung lebt
Zwei späte Tore retten dem FSV einen überraschenden Punkt bei Bayer Leverkusen.
(dpa) Nach dem „gefühlten Sieg“freute sich Martin Schmidt auf die 200 Kilometer lange Heimfahrt gemeinsam mit Sportvorstand Christian Heidel. „Ich habe den Spielern gesagt: Freut euch richtig und habt Spaß. Christian und ich werden auch Spaß haben“, sagte Schmidt nach dem 2:2 des FSV Mainz 05 bei Bayer Leverkusen.
Die Gespräche verlaufen in Mainz derzeit deutlich positiver als vor der Rückkehr von Schmidt, Heidel und
Ex-Spieler Bo Svensson als Cheftrainer. Der Rückstand auf den Relegationsplatz schrumpfte vor dem Montagsspiel auf drei Punkte zusammen. Zum Hinrunden-Abschluss vor dreieinhalb Wochen waren es noch acht gewesen. „Wir dürfen jetzt nur nicht abheben“, mahnte Schmidt.
Svensson, der die späten Torschützen Robert Glatzel (89. Minute) und Kevin Stöger (90.+2) eingewechselt hatte, war „sehr stolz auf die Mannschaft. Sie hat immer an sich geglaubt.“Die Hoffnung der Mainzer lebt, während Bayer Leverkusen durch den unerklärlichen Leistungsbeinbruch in der zweiten Halbzeit wichtige Punkte im Kampf um die Champions League verschenkte. In Trainer Peter Bosz brodelte es. Das „schlechteste Spiel der Saison“setzte ihm schwer zu: „Wir waren schlecht im Ballbesitz, schlecht in unseren Pässen, schlecht im Positionsspiel, schlecht in der Verteidigung, schlecht in den Zweikämpfen.“Deswegen sei es für ihn auch völlig normal, „dass wir das Spiel hier nicht gewonnen haben“.
Leverkusen hatte das Spiel in den ersten 45 Minuten im Griff und ging durch Torjäger Lucas Alario (14.), der sein neuntes Saisontor erzielte, in Führung. Was in der Halbzeit mit der Werkself passierte, ist umso verwunderlicher. Das Blatt jedenfalls wendete sich deutlich zugunsten der Rheinhessen. Der eingewechselte Patrik Schick (84.) traf aus dem Nichts und die Partie schien angesichts des 2:0 entschieden – dann kam der späte Doppelschlag.