Landesregierung stellt sich Fragen der Saar-AfD zu SVolt
Im Landtag wurde diskutiert, welche Rolle die Nähe zum Kernkraftwerk Cattenom bei der Standortwahl für die geplante Fabrik des Batterieherstellers spielt.
aus Wind und Sonne im Saarland bei weniger als der Hälfte des Bedarfs der Fabrik in Überherrn liege. Zwar steht der tatsächliche Energieverbrauch noch nicht fest, bisher war SVolt aber von einem Referenzwert ausgegangen, bei dem 60 Megavoltampere (MVA) Gesamtleistung („Scheinleistung“) pro sechs Gigawattstunden (GWh) Produktionskapazität zugeführt werden müssten. Bei der finalen Ausbaustufe der Zellfabrik von 24 GWh wären das also 240 MVA. Hecker wollte daher wissen, ob die Bezeichnung „grün“, auch jenen Strom umfasst, der in Kernkraftwerken erzeugt wird.
Rehlinger bestätigte, dass die Stromerzeugung in unmittelbarer Nähe nicht ausreiche. Sie gehe jedoch davon aus, dass SVolt auf dem Strommarkt regenerativen Strom beziehen werde. Das sei ein schönes Beispiel, dem viele andere Unternehmen folgen könnten, sagte die Ministerin. „Denn das würde Nachfrage schaffen und Nachfrage schafft oft Angebot. Und das Angebot ist das, was wir brauchen, um beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzukommen“, sagte Rehlinger.
Hecker hakte nach und wollte wissen, ob die Nähe des „Linslerfelds“in Überherrn zur sogenannten Vigy-Leitung aus dem lothringischen Kernkraftwerk Cattenom auschlaggebend für die Wahl des Standorts gewesen sei. Eine stabile Stromversorgung sei zwar für nahezu alle Industriebetriebe insbesondere mit hohen Stromverbräuchen eine wichtige Grundlage, antwortete Rehlinger. „Die allerwichtigste Voraussetzung für die Auswahl des ‚Linslerfeldes’ war jedoch, dass dieses Feld die einzige Fläche ist, die den Größenanforderungen für eine so große Zellbatteriefabrik entsprochen hat.“
Andernorts, etwa auf dem oft angesprochenen Umfeld des stillgelegten Kohlekraftwerks in Ensdorf, sei schlicht kein Platz gewesen. Im Rahmen eines „Masterplans Industrieflächen“, den Rehlinger bald vorstellen will, werde es auch darum gehen, neue Flächen zu erschließen, um weitere Ansiedlungen zu ermöglichen. Sowohl „auf der grünen Fläche, aber auch solche, die bislang in einer industriellen oder anderwärtigen Nutzung gewesen sind“.
Die letzte Frage des Abgeordneten zum Thema SVolt beschäftigte sich mit dem hohen Wasserverbrauch der Fabrik. Zwar steht auch hier der finale Wert nicht fest, bisher plante der chinesische Batteriehersteller jedoch mit einem täglichen Verbrauch von 12 800 Tonnen, also 12,8 Millionen Litern. Hecker wollte daher von der Landesregierung wissen, ob das Wasser direkt der Saar entnommen werde. Rehlinger versicherte: „Das Wasser wird zur Verfügung stehen.“Es werde keinerlei Gefährdung der Trinkwasserversorgung geben. Dazu liefen Gespräche etwa mit den Gemeindewerken vor Ort.