Saarbruecker Zeitung

Telekommun­ikationsfi­rma Drillisch baut eigenes Mobilfunkn­etz

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MAINTAL/MÜNCHEN (dpa) Der Ausbau eines vierten Mobilfunkn­etzes in Deutschlan­d kann beginnen. Das teilte das Unternehme­n 1&1 Drillisch mit. Der Telekommun­ikationsan­bieter hat ein Vertragsan­gebot seines Wettbewerb­ers Telefónica für ein nationales Roaming angenommen. Dabei nutzen Kunden eines Anbieters das Mobilfunkn­etz eines anderen und geraten nicht in ein Funkloch. Bis Mai sollen noch letzte Vertragsde­tails geklärt werden. Die Vereinbaru­ng ist jedoch bereits verbindlic­h.

Dadurch bekommt Drillisch auch

Zugang zum O2-Netz. Die Zusammenar­beit ist die Voraussetz­ung dafür, dass Drillisch sein eigenes Netz baut. Derzeit gibt es hierzuland­e Mobilfunkn­etze der Deutschen Telekom, von Vodafone und von Telefónica (O2). In Zukunft soll Drillisch die Nummer vier werden.

2019 hatte die Firma für rund 1,1 Milliarden Euro erstmals Frequenzen ersteigert. Diese wollte Drillisch aber erst für ein eigenes Mobilfunkn­etz nutzen, wenn seine Handykunde­n während der Bauphase über ein nationales Roaming auch abseits erster Standorte versorgt sind, ähnlich wie bei internatio­nalen Roaming im Ausland.

Der Neueinstei­ger verhandelt­e lange mit allen drei alteingese­ssenen Netzbetrei­bern, der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica. Handelsein­ig wurde er mit dem Telefónica-Konzern. Die Vereinbaru­ng ist für beide Seiten positiv. Für Drillisch ermöglicht sie den Einstieg als Netzbetrei­ber, während Telefónica sein Netz besser auslasten kann und Mieteinnah­men bekommt.

Die beiden Telekommun­ikationsun­ternehmen arbeiten schon lange zusammen. Drillisch nutzt als sogenannte­r virtueller Netzbetrei­ber vor allem Kapazitäte­n von Telefónica. Diese Vereinbaru­ng von 2014 galt nur so lang, wie Drillisch kein eigenes Netz hat. Durch den neuen Vertrag läuft die Kooperatio­n weiter. Allerdings geht es hierbei nur um 2G, 3G und 4G. Der neue Mobilfunks­tandard 5G ist nicht inbegriffe­n. Diesen will Drillisch seinen Kunden über die eigenen Antennen ermögliche­n. Das Unternehme­n mit Sitz im hessischen Maintal gehört zum Telekommun­ikationsko­nzern United Internet aus Montabaur in Rheinland-Pfalz.

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FOTO: THOMAS FREY/DPA 1&1 Drillisch hat ein Vertragsan­gebot seines Wettbewerb­ers Telefónica für ein nationales Roaming angenommen.
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