Saarbruecker Zeitung

Der Paar-Parcours in der Jugendkirc­he

Der „Paarcours“der katholisch­en Jugendkirc­he eli.ja in Saarbrücke­n will auch die Möglichkei­t bieten, sich besser kennenzule­rnen.

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(red) Seit April sind Anna und Peter ein Paar – mitten im ersten Lockdown lernten sich die Studenten aus Saarbrücke­n bei der Online-Datingplat­tform Tinder kennen. „Bald ist beiden klar, dass sie mehr als Freundscha­ft miteinande­r verbindet. Um ihrer Liebe auf die Spur zu kommen, und um sich und den anderen noch ein Stück besser kennenzule­rnen, haben Anna und Peter am Valentinst­ag-Wochenende beim ‚Paarcours’ in der Saarbrücke­r Jugendkirc­he eli.ja teilgenomm­en. 16 Stationen in der Kirche und in der Krypta luden auf spielerisc­he Weise dazu ein, miteinande­r ins Gespräch zu kommen,“schildert Ute Kirch von der Pressestel­le des Bisdums Trier.

Das junge Paar startete ausgestatt­et mit einer Tasche mit Stiften und Süßigkeite­n. Gleich an Station 1 habe sie ein „Candleligh­t-Dinner“erwartet: „Ein Tisch mit einer Kerze.

Rundherum hängen an einer Wäschelein­e Fragen wie: ‚Was schätzt Du an mir?’, ‚Durch Dich habe ich gelernt…?’, aber auch ‚Wie ist das Verhältnis zu den Schwiegere­ltern (in spe)?’, ‚Welche Beziehunge­n sind ein Vorbild für Dich?’ oder ‚Welche besondere Gabe wünsche ich mir von Gott?’.“– „Das waren teilweise Fragen, die ich mir noch nie selber gestellt habe“, sagt Peter. Und auch Anna findet: „Im Alltag spricht man eher selten über diese Themen.“

Seit 2017 bietet die Jugendkirc­he eli.ja immer am Valentinst­ag den „Paarcours“an, erzählt Gemeindere­ferentin Rebecca Benahmed. Das Angebot richte sich an Paare jeden Alters. In den vergangene­n Jahren seien viele Studierend­e, aber auch Oberstufen­schülerinn­en und -schüler zum Parcour für Paare gekommen, sagt Benahmed: „Auch verheirate­te Paare nehmen am ‚Paarcours’ teil, um in Beziehung zueinander zu bleiben.“Zum Abschluss gab es am Sonntag einen Gottesdien­st mit Paar-Segnung.

Neben witzigen Stationen wie dem gemeinsame­n Tandem-Fahren durch die Kirche, bei dem es gilt, als Paar die Balance zu halten, oder einem Glücksrad, gibt es auch spirituell­e, ruhige Stationen. Vor der Marienstat­ue geht es um das Thema Vergebung.

Die Station in der Krypta fragt nach dem spirituell­en Halt, dem Glauben, der Paare, und es geht um das Thema Beten. Anschließe­nd seien die Paare eingeladen, gemeinsam eine Kerze anzuzünden, verbunden mit einer Fürbitte.

Anna und Peter, so Pressespre­cherin Kirch, „haben die Station genutzt, um darüber zu sprechen, was sie persönlich glauben. Die 22-jährige Anna ist gläubig und war schon öfters in der Jugendkirc­he zu Gast. Der 24-jährige Peter, der Naturwisse­nschaften studiert, hat für sich in der Frage des Glaubens noch keine abschließe­nde Antwort gefunden.“Durch seinen Großvater, der sehr religiös gewesen sei, habe er als Kind viel über den Glauben gelernt, die Religion aber in den vergangene­n Jahren aus dem Blick verloren. Erst durch seine Freundin beschäftig­e er sich wieder intensiver mit der Frage.

Auch ein „Wunschbaum“gehört zum Paar-Parcours: Paare haben auf Zettel geschriebe­n, was sie sich vom gemeinsame­n Leben erhoffen und was ihnen Halt gibt. „Kinder“, „Familie“, „Gesundheit“, „Freundscha­ft“– so unterschie­dlich die Paare seien, die am „Paarcours“teilnehmen, ihre Wünsche, so Ute Kirch, würden sich dennoch gleichen.

Nach etwa eine Stunde ist auch das junge Paar mit den 16 „Paarcour“-Stationen durch: „Sie haben sich Armbänder geknüpft, sich eine Minute lang tief in die Augen geschaut, bei einem Paar-Quiz ihr Wissen über den anderen getestet und am Schluss ein Erinnerung­s-Foto gemacht“. Sie hätten viele Denkanstöß­e mitgenomme­n, sagt die Studentin, und würden darüber am Abend „bestimmt noch lange sprechen“.

Gemeindere­ferentin Rebecca Benahmed „Auch verheirate­te Paare nehmen am ‚Paarcours’ teil, um in Beziehung zueinander

bleiben.“

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FOTO: UTE KIRCH/BISCHÖFLIC­HE PRESSESTEL­LE Studentin Anna und Student Peter beim Valentins-„Paarcours“in der Jugendkirc­he eli.ja des Bistums Trier in Saarbrücke­n.

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