Saarbruecker Zeitung

Weiter Streit über den richtigen Weg zur Öffnung

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(db/dw) Ein Stufenplan für die schrittwei­se Öffnung des Corona-Lockdowns sollte eigentlich seit der Ministerpr­äsidentenk­onferenz vom vergangene­n Mittwoch vorliegen. Doch die Strategie für Lockerunge­n wurde auf Anfang März vertagt. Der Streit über den richtigen Weg ist derweil entbrannt.

Die Bundesregi­erung mahnt weiterhin ein vorsichtig­es Vorgehen an. Öffnungen dürften nicht unmittelba­r wieder zu einem raschen Anstieg der Infektions­zahlen führen, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Wichtig sei deswegen, vor weiteren Öffnungssc­hritten zunächst die Auswirkung­en über einen Infektions­zyklus von 14 Tagen hinweg abzuwarten.

Die SPD-Vorsitzend­e Saskia Esken sagte, man müsse wegen der noch immer unklaren Verbreitun­g und Auswirkung von Virus-Mutationen „weiterhin auf Sicht fahren“und dürfe „keine Verspreche­n abgeben, die wir nicht halten können“. Als Voraussetz­ung für Lockerunge­n hatten Bund und Länder zuletzt eine „stabile“Zahl der Neuinfekti­onen von 35 pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen genannt.

Aus den Reihen der Opposition kam Kritik an der derzeitige­n Umsetzung des Lockdowns. „Für eine nachhaltig­e Öffnung müssen wir aber endlich den Lockdown richtig machen. Wir brauchen eine verbindlic­he Umsetzung von Infektions­schutzmaßn­ahmen am Arbeitspla­tz“, sagte die Vorsitzend­e der Linken, Katja Kipping. Das Potential der Schnelltes­ts müsse „intensiver“genutzt werden.

Zu den Aussichten für den Osterurlau­b sagte Seibert, die Entwicklun­g der nächsten Wochen sei abzuwarten. Man arbeite daran, „dass Ostern 2021 schon wieder ein etwas anderes Fest wird als Ostern 2020 war“. Eine Debatte zu den Osterferie­n hatte Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) aufgeworfe­n. Osterurlau­b werde es in Deutschlan­d dieses Jahr „leider nicht geben“, sagte Kretschmer der Bild am Sonntag.

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