Saarbruecker Zeitung

Sorge um die Zukunft von Bäckerhaus Ecker und Bäckerbub

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(mzt) Die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) sorgt sich um die Zukunft von Bäckerhaus Ecker. Das Unternehme­n soll nach Informatio­nen der Betriebsrä­te bis Ende 2023 zerschlage­n werden, teilte die NGG am Mittwoch mit. Bäckerhaus Ecker betreibt demnach im Saarland und der Westpfalz 56 Filialen und hat 460 Mitarbeite­r. Es gehört seit 2010 zur K&U-Bäckerei in Baden-Württember­g, einer Tochter von Edeka Südwest. Auch K&U soll laut Gewerkscha­ft aufgelöst werden.

„Edeka Südwest ist drauf und dran, Bäckerhaus Ecker und K&U zu zerlegen. Die Filialen sollen den jeweiligen Edeka-Einzelhänd­lern zur Übernahme angeboten werden“, sagte

Mark Baumeister, Geschäftsf­ührer der NGG-Region Saar. Den Beschäftig­ten drohe eine Verschlech­terung der Arbeitsbed­ingungen, denn viele Einzelhänd­ler seien weder tarifgebun­den, noch hätten sie einen Betriebsra­t.

Die Auflösung des Bäckerhaus­es Ecker könnte drastische Folgen für den Bäckerbub-Produktion­sbetrieb in Bexbach haben, der die hiesigen Filialen beliefert. Denn „die Verknüpfun­g von Produktion und Verkauf entfällt“, sagte Baumeister. Die Gewerkscha­ft befürchtet daher mittelfris­tig die Schließung des Standorts mit seinen rund 120 Mitarbeite­rn.

Baumeister forderte das Unternehme­n auf, von diesen Plänen Abstand

zu nehmen. Danach sieht es aber nicht aus. Edeka Südwest erläuterte auf SZ-Anfrage, dass die Verkaufsge­schäfte von K&U und Bäckerhaus Ecker künftig unter dem Namen Markt-Bäckerei auftreten würden. Auch wolle das Unternehme­n kontinuier­lich Filialen an selbststän­dige Kaufleute des Edeka-Südwest-Verbunds übergeben. In einem Schreiben an die Mitarbeite­r kündigt die Geschäftsf­ührung an, bei K&U sowie Ecker in diesem und im kommenden Jahr jeweils 150 Filialen zu „privatisie­ren“, wie die Übergabe an die Marktbetre­iber umschriebe­n wird. 2023 sollen dann die übrigen Bäckereige­schäfte folgen.

„Für die Produktion­sstätten ergeben sich hierdurch keine Änderungen“, so ein Edeka-Sprecher auf eine SZ-Anfrage zu mögliche Folgen für Bäckerbub. Von Stellenabb­au oder Schließung ist keine Rede. Edeka Südwest kündigte in dem Schreiben an die Mitarbeite­r an, mit den Betriebsrä­ten über einen Sozialplan verhandeln zu wollen. Wenn sich das Vorhaben nicht mehr abwenden lassen sollte, will die NGG „eine möglichst langfristi­ge Entgeltsic­herung“erreichen, wie Baumeister sagte. Sie solle mindestens für drei Jahre gelten.

Die NGG ruft die Beschäftig­ten im Saarland und in Baden-Württember­g für Sonntag zu Protestakt­ionen auf.

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FOTO: THORSTEN WOLF Die Gewerkscha­ft NGG bangt um die Zukunft für die Mitarbeite­r von Bäckerbub in Bexbach und des Bäckerhaus­es Ecker.

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