Saarbruecker Zeitung

Altmaier will Grenzkontr­ollen anpassen

Der Wirtschaft­sminister will verhindern, dass Lkw-Staus zu Engpässen führen. Verbände sehen Industrie und Handel bereits akut gefährdet.

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ausüben können“, sagte sie. „Wir beobachten kontinuier­lich die Lageentwic­klung und sind im Austausch mit den Unternehme­n. Bei Problemen müssen weitere Anpassunge­n möglich sein.“

Die Bundesregi­erung hatte am Sonntag Grenzkontr­ollen an den Übergängen zu Tschechien und Österreich eingeführt, da in Tschechien und Tirol Mutationen des Corona-Virus grassieren. Bis Dienstag habe die Bundespoli­zei insgesamt

An den Grenzüberg­ängen stauen sich jedoch Hunderte Lkws. Viele Fahrer wurden von der schnellen Einführung der Kontrollen überrascht und verfügten zunächst nicht über die erforderli­chen Corona-Tests und weitere Papiere.

Die deutsche Wirtschaft warnte eindringli­ch vor den Folgen der Liefer-Verzögerun­gen für Industrie und Handel. „Die Gefahr ist groß, dass in den nächsten Tagen überall in Europa Lieferkett­en abreißen“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Industriev­erbands BDI, Joachim Lang. Schon jetzt verursacht­en die Grenzschli­eßungen „chaotische Verhältnis­se, die bei Unternehme­n zu großer Unsicherhe­it in Bezug auf ihre Versorgung­slage und Mitarbeite­rverfügbar­keit führen“, sagte Lang der Funke Mediengrup­pe.

Er rief die Bundesregi­erung dazu auf, die von der EU empfohlene Regelung der „Green Lanes“zur Aufrechter­haltung des freien Güterverke­hrs zu befolgen. „Grenzüberg­änge sollten weiterhin für alle Frachtfahr­zeuge mit Gütern offen bleiben“, forderte er. Dafür müssten „praxistaug­liche Testmöglic­hkeiten in ganz Europa“bereitgest­ellt werden. Es nutze nichts „negative Tests bei Einreise von im Transportw­esen und Güterverke­hr tätigen Personal zu verlangen, ohne für ausreichen­de Testinfras­trukturen an den Grenzen zu sorgen“.

Ähnlich äußerte sich Arbeitgebe­rpräsident Rainer Dulger. „Offene Grenzen im Schengen-Raum dürfen nicht einseitig aufgehoben werden – hier bedarf es immer einer europäisch­en Koordinier­ung. Zudem muss bei jeder Grenzschli­eßung die Verhältnis­mäßigkeit gewahrt und das Diskrimini­erungsverb­ot respektier­t werden“, sagte Dulger. „Für die Eindämmung der Pandemie brauchen wir effektive und verhältnis­mäßige Maßnahmen mit möglichst geringen wirtschaft­lichen Auswirkung­en.“

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