Verwirrung zerstört Vertrauen
Monika Bachmann und Stephan Kolling (beide CDU) agieren seit Beginn der Corona-Krise immer wieder unglücklich, wirken häufig überfordert. Der Plauderton der Ministerin, der autoritäre Stil ihres Staatssekretärs und das problembeladene Verhältnis der beiden Führungskräfte sorgen nicht nur im saarländischen Gesundheitsministerium regelmäßig für Irritationen. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat bereits früh einen Großteil der Krisenkommunikation seinen beiden Parteifreunden entzogen. Zuletzt musste er Anfang Januar beim missglückten System zur Vergabe von Impfterminen die Notbremse ziehen und sich selbst um Schadensbegrenzung bemühen. Im aktuellen Fall ist dies schwer möglich. Die Ministerin hat Ärzte und medizinisches Personal angegriffen und deren Verhalten als „höchst unsolidarisch“bezeichnet. Natürlich gibt es Vorbehalte gegen den Impfstoff von AstraZeneca. Dies aber ungefragt, ohne Not, voreilig, begrenzt belegt und zugespitzt zu thematisieren, stiftet Verwirrung und zerstört unnötig Vertrauen - in Ärzte und Impfungen. Der Schaden ist nachhaltig. Markus Söder (CSU) hat die bayerische Gesundheitsministerin nach einer Pannen-Serie bei Tests und Impfungen ausgewechselt. Diese Lösung wäre kein gutes Vorbild für das Saarland. Hat Söder seine Problemministerin doch durch deren Staatssekretär ersetzt.