Schwerkranke müssen vor Impftermin mit Arzt sprechen
Das saarländische Gesundheitsministerium hat erklärt, wie und wo Personen aus der Priorisierungsgruppe 2 nun zu ihren Impfterminen kommen.
Am Dienstag hat das Gesundheitsministerium eine Warteliste für Impftermine für Menschen aus der Priorisierungsgruppe 2 freigeschaltet. Zumindest die Über-70-Jährigen konnten sich auf der nun dritten so genannten „Impfliste“des Saarlandes online eintragen und für einen Termin vormerken lassen. Ohne dass es dazu eine Mitteilung des Ministeriums von Monika Bachmann (CDU) gegeben hätte. Wir berichteten dennoch darüber, und die Liste füllte sich. Über 13 000 Menschen haben sich am Dienstag eingetragen, bestätigte das saarländische Ministerium für Gesundheit gestern. Wohl alles Über-70-Jährige. Denn für die anderen der Priorisierungsgruppe 2 ist oder war lange unklar, wie sie auf diese Impfliste kommen können. Es gab ja keine Info aus dem Ministerium.
Bis zu 200 000 Menschen sind in der Priorisierungsgruppe 2. Die Kriterien dafür, wie man drauf kommt, sind sehr vielfältig und sind vom Ministerium auf der Seite impfen.saarland. de aufgeführt. So sind zum Beispiel Menschen darauf, die aufgrund ihres Berufes, einer Krankheit oder Pflegeaufgabe besonders gefährdet sind. Die wussten zunächst nicht, dass sie so genannte Priorisierungscodes erhalten sollen, mit denen sie sich auf die Impf-Warteliste setzen lassen können. Das erklärte ihnen das saarländische Gesundheitsministerium erst am Mittwoch. Da erklärte es auch, dass die 70-bis-79-Jährigen sich weiterhin via Hotline oder Onlineterminportal einbuchen können. Die Angabe des Alters reiche. Personen, die aufgrund ihres Berufes priorisiert sind, würden die Priorisierungscodes über ihren Arbeitgeber erhalten. Diese will das Ministerium den Arbeitgebern in den kommenden Tagen zur Verfügung stellen. Zusätzlich benötigen die Interessierten eine so genannte Arbeitgeberbescheinigung als Nachweis im Impfzentrum, teilte das Ministerium vormittags mit.
Damit waren noch nicht alle Fragen geklärt. Daher gab es nachmittags erneut eine Mitteilung. Darin steht: „Die Priorisierungscodes für zwei Kontaktpersonen von Schwangeren ist über die entsprechenden
Facharzt-Praxen geplant.“Und: Die Verteilung der Codes an die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen, die zu Hause sind, soll über die Pflegekasse erfolgen. „Hier sind wir noch in der finalen Abstimmung“, erklärte Ministerin Bachmann (CDU) in dieser Mitteilung. Die Kontaktpersonen würden von der pflegebedürftigen Person oder von einer sie vertretenden Person bestimmt.
Personen, die aufgrund einer Erkrankung priorisiert werden, würden ihren Code und ein Formular über ihren behandelnden Arzt erhalten. Den Ärzten würden diese Formulare und der Code über die Kassenärztliche Vereinigung mitgeteilt. Das stand so in einer ersten Mitteilung. Doch das hat am Mittwoch wohl noch nicht funktioniert. Leser teilten uns mit, dass ihre Hausärzte nichts davon wussten.„Die Verteilung der Priorisierungscodes beginnt in den kommenden Tagen“, versprach Bachmann am Mittwochnachmittag. Ab spätestens Anfang nächster Woche hätten sie die Codes. „Wir werden, sobald es möglich ist, die Öffentlichkeit darüber informieren. Bis dahin bitten wir alle Betroffenen um Geduld“, sagte Bachmann.
Wichtig ist: Wie bei den ersten „Impflisten“wird auch die aktuelle vor der Terminvergabe dem Zufall überlassen, sodass der Zeitpunkt der Eintragung keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Impftermins hat. Somit entstehe auch für alle Personen, „die ihren Priorisierungscode noch nicht haben, kein Nachteil“, betont Bachmann.
Es sei damit zu rechnen, dass die Personen der Priorisierungsgruppe 1 bis Ende März ihren Termin erhalten haben. Die Erstimpfungen finden in der Regel zwei bis drei Wochen danach statt. Dennoch werden wohl auch schon vorher Menschen aus Gruppe 2 geimpft. Insbesondere in der Gruppe der unter 65-jährigen, die auf Grund ihres Berufes priorisiert sind. Die hohe Liefermenge der Impfdosen von AstraZeneca, lasse darauf hoffen, dass sie damit schon früher anfangen können. Dazu wird es aber sicher noch eine Mitteilung geben.
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