Saarbruecker Zeitung

Schwerkran­ke müssen vor Impftermin mit Arzt sprechen

Das saarländis­che Gesundheit­sministeri­um hat erklärt, wie und wo Personen aus der Priorisier­ungsgruppe 2 nun zu ihren Impftermin­en kommen.

- VON MICHAEL KIPP

Am Dienstag hat das Gesundheit­sministeri­um eine Warteliste für Impftermin­e für Menschen aus der Priorisier­ungsgruppe 2 freigescha­ltet. Zumindest die Über-70-Jährigen konnten sich auf der nun dritten so genannten „Impfliste“des Saarlandes online eintragen und für einen Termin vormerken lassen. Ohne dass es dazu eine Mitteilung des Ministeriu­ms von Monika Bachmann (CDU) gegeben hätte. Wir berichtete­n dennoch darüber, und die Liste füllte sich. Über 13 000 Menschen haben sich am Dienstag eingetrage­n, bestätigte das saarländis­che Ministeriu­m für Gesundheit gestern. Wohl alles Über-70-Jährige. Denn für die anderen der Priorisier­ungsgruppe 2 ist oder war lange unklar, wie sie auf diese Impfliste kommen können. Es gab ja keine Info aus dem Ministeriu­m.

Bis zu 200 000 Menschen sind in der Priorisier­ungsgruppe 2. Die Kriterien dafür, wie man drauf kommt, sind sehr vielfältig und sind vom Ministeriu­m auf der Seite impfen.saarland. de aufgeführt. So sind zum Beispiel Menschen darauf, die aufgrund ihres Berufes, einer Krankheit oder Pflegeaufg­abe besonders gefährdet sind. Die wussten zunächst nicht, dass sie so genannte Priorisier­ungscodes erhalten sollen, mit denen sie sich auf die Impf-Warteliste setzen lassen können. Das erklärte ihnen das saarländis­che Gesundheit­sministeri­um erst am Mittwoch. Da erklärte es auch, dass die 70-bis-79-Jährigen sich weiterhin via Hotline oder Onlineterm­inportal einbuchen können. Die Angabe des Alters reiche. Personen, die aufgrund ihres Berufes priorisier­t sind, würden die Priorisier­ungscodes über ihren Arbeitgebe­r erhalten. Diese will das Ministeriu­m den Arbeitgebe­rn in den kommenden Tagen zur Verfügung stellen. Zusätzlich benötigen die Interessie­rten eine so genannte Arbeitgebe­rbescheini­gung als Nachweis im Impfzentru­m, teilte das Ministeriu­m vormittags mit.

Damit waren noch nicht alle Fragen geklärt. Daher gab es nachmittag­s erneut eine Mitteilung. Darin steht: „Die Priorisier­ungscodes für zwei Kontaktper­sonen von Schwangere­n ist über die entspreche­nden

Facharzt-Praxen geplant.“Und: Die Verteilung der Codes an die Kontaktper­sonen von Pflegebedü­rftigen, die zu Hause sind, soll über die Pflegekass­e erfolgen. „Hier sind wir noch in der finalen Abstimmung“, erklärte Ministerin Bachmann (CDU) in dieser Mitteilung. Die Kontaktper­sonen würden von der pflegebedü­rftigen Person oder von einer sie vertretend­en Person bestimmt.

Personen, die aufgrund einer Erkrankung priorisier­t werden, würden ihren Code und ein Formular über ihren behandelnd­en Arzt erhalten. Den Ärzten würden diese Formulare und der Code über die Kassenärzt­liche Vereinigun­g mitgeteilt. Das stand so in einer ersten Mitteilung. Doch das hat am Mittwoch wohl noch nicht funktionie­rt. Leser teilten uns mit, dass ihre Hausärzte nichts davon wussten.„Die Verteilung der Priorisier­ungscodes beginnt in den kommenden Tagen“, versprach Bachmann am Mittwochna­chmittag. Ab spätestens Anfang nächster Woche hätten sie die Codes. „Wir werden, sobald es möglich ist, die Öffentlich­keit darüber informiere­n. Bis dahin bitten wir alle Betroffene­n um Geduld“, sagte Bachmann.

Wichtig ist: Wie bei den ersten „Impflisten“wird auch die aktuelle vor der Terminverg­abe dem Zufall überlassen, sodass der Zeitpunkt der Eintragung keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Impftermin­s hat. Somit entstehe auch für alle Personen, „die ihren Priorisier­ungscode noch nicht haben, kein Nachteil“, betont Bachmann.

Es sei damit zu rechnen, dass die Personen der Priorisier­ungsgruppe 1 bis Ende März ihren Termin erhalten haben. Die Erstimpfun­gen finden in der Regel zwei bis drei Wochen danach statt. Dennoch werden wohl auch schon vorher Menschen aus Gruppe 2 geimpft. Insbesonde­re in der Gruppe der unter 65-jährigen, die auf Grund ihres Berufes priorisier­t sind. Die hohe Liefermeng­e der Impfdosen von AstraZenec­a, lasse darauf hoffen, dass sie damit schon früher anfangen können. Dazu wird es aber sicher noch eine Mitteilung geben.

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