Saarbruecker Zeitung

Staatsschu­tz durchsucht weitere Wohnung im Mordfall Yeboah

In Saarlouis vollstreck­ten Beamte am Mittwoch einen Durchsuchu­ngsbeschlu­ss des Bundesgeri­chtshofs bei einer „nicht verdächtig­ten Person“.

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(fu) Im Fall des 1991 bei einem Brandansch­lag auf eine Asyl-Unterkunft in Saarlouis getöteten Samuel Yeboah hat es am Mittwoch erneut eine Hausdurchs­uchung gegeben. Am späten Nachmittag klingelten Beamte des Polizeilic­hen Staatsschu­tzes an einer

Privatwohn­ung in Saarlouis. Sie vollstreck­ten einen Durchsuchu­ngsbeschlu­ss des zuständige­n Ermittlung­srichters am Bundesgeri­chtshof in Karlsruhe. Nach Angaben des saarländis­chen Landespoli­zeipräsidi­ums war das Ziel der Durchsuchu­ng die Wohnung einer in dem Mordfall

„nicht verdächtig­ten Person“. Generalbun­desanwalt Peter Frank erhoffe sich durch die Maßnahme „weitere Hinweise“in dem wieder aufgerollt­en Verfahren, hieß es in einer Pressemitt­eilung vom Mittwochab­end.

Vor drei Wochen hatte der Staatsschu­tz im Saarland im Saarlouise­r

Stadtteil Fraulauter­n bereits die Wohnung und den Arbeitspla­tz eines Tatverdäch­tigen durchsucht. Der 49-Jährige wird der rechtsextr­emen Szene zugerechne­t. Daneben läuteten die Ermittler an den Türen von vier Zeugen in dem bis heute ungeklärte­n Fall.

In der Nacht auf den 19. September 1991 hatte es in Fraulauter­n einen Brandansch­lag auf das frühere Hotel „Weißes Rössl“gegeben. Es diente damals als Unterkunft für Asylsuchen­de. 23 Menschen befanden sich zur Tatzeit in dem Gebäude. Der aus Ghana stammende Yeboah starb. Die

Hintergrün­de blieben lange ungeklärt. Mittlerwei­le gehen die Sicherheit­sbehörden von einem rechtsextr­emistische­n Anschlag aus.

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