„Alles Gute, und bleiben Sie gesund!“
Wer sich impfen lassen will, braucht mitunter starke Nerven. Zwei Menschen aus dem Regionalverband berichten von Problemen.
dann endlich telefonisch durch. „Auch heute Morgen vom System nicht erfassbar, man gehört zur Gruppe der Berechtigten, aber das Computersystem kann Transplantierte nicht erfassen, man solle sich später noch mal melden“, heißt es. Ein Bekannter, der ebenfalls transplantiert ist, habe einen Gruppentermin bekommen, hat Sabine Sold zwischenzeitlich erfahren. Das versteht sie nicht. Und sie versteht auch nicht, warum „es in anderen Bundesländern funktioniert und im Saarland nicht“.
Es gehe um ein Formular, erklärt Manuel Kerber, der Pressesprecher des saarländischen Gesundheits-Ministeriums, auf SZ-Anfrage. Das Formular brauchen die
Hausärzte, um den Transplantierten bescheinigen zu können, dass sie berechtigt sind, geimpft zu werden. Das Formular sei nun auf dem Weg zur Kassenärztlichen Vereinigung, dürfte also in dieser Woche noch bei den Hausärzten vorliegen. Das sei aber „nicht tragisch“, denn ob sich jemand jetzt oder kommenden Montag anmelde, spiele für die Impfung keine Rolle. „Niemand hat dadurch einen Nachteil“, erklärt Kerber und versichert: „Alle, die auf die Impfliste wollen, kommen da auch drauf und bekommen einen Termin.“
Manfred Boos ist da skeptisch. Er ist 80 Jahre alt und schwerbehindert. „Nachdem ich mehrfach reklamiert habe“, schrieb er vor gut einer Woche
an Ministerpräsident Tobias Hans, habe man ihm mitgeteilt, dass er „zur Impfung erfasst“sei. Geimpft wurde er aber noch nicht. „Ich kenne Leute in meiner Altersklasse, die haben keine Schwerbehinderung und haben schon die zweite Impfung erhalten“, heißt es in seinem Brief. „Diese Ungleichbehandlung darf nicht sein“, mahnt Boos und teilt Tobias Hans mit: „Zu meiner Frau habe ich gesagt, falls ich trotz großer Vorsicht Corona bekommen sollte, soll sie mit einem Anwalt Anzeige gegen Sie erstatten. Grund: unterlassene Hilfeleistung.“
Eine Reaktion aus der Staatskanzlei habe es darauf noch nicht gegeben, sagt Manfred Boos. Er warte weiter auf seinen Termin.
„Gemeinsam mit der Bundesregierung geht auch meine Landesregierung bis an die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten“, hatte der Ministerpräsident in seinem Brief an alle saarländischen Haushalte versichert. Diese Grenze scheint erreicht. Die Clearingstelle der „Stabsstelle Saarländische Covid-19-Impfstrategie“hat gestern auf E-Mails so geantwortet: „Wir sind gerne für Sie da!“Und dann: „Bitte sehen Sie uns nach, dass die Clearingstelle derzeit keine neuen Anfragen annimmt. Sollten Sie Buchungsfragen haben, wenden Sie sich bitte ebenfalls an die Hotline. Vielen herzlichen Dank für Ihr Verständnis. Wir wünschen Ihnen alles Gute, und bleiben Sie gesund!“