Saarbruecker Zeitung

Uwe Conradt und Gilbert Schuh: Brief an Merkel und Macron

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Marcus Kalmes

(red) Die „Offenhaltu­ng der Grenzen, einheitlic­he Testund Impfstrate­gien und abgestimmt­e Gesundheit­ssysteme“fordern der Saarbrücke­r Oberbürger­meister Oberbürger­meister Uwe Conradt und der Bürgermeis­ter von Morsbach in Frankreich, Gilbert Schuh, in einem gemeinsame­n Schreiben an Bundeskanz­lerin Angela Merkel und den französisc­hen Präsidente­n Emanuel Macron. Das teilt die Pressestel­le der Stadt Saarbrücke­n mit. In dem Brief, so erläutert die Pressestel­le, bedanken sich die beiden Vertreter des Eurodistri­ct-Präsidiums auch für die deutsch-französisc­he Initiative zur Wiederbele­bung der Wirtschaft in der Europäisch­en Union (EU) nach dem ersten corona-bedingten Lockdown im April 2020 und für das gemeinsame Vorgehen bei der Beschaffun­g von Impfstoffe­n in der EU.

Nach Darstellun­g der Stadtpress­estelle wird im Brief die Gründung des Deutsch-Französisc­hen Ausschusse­s für grenzübers­chreitende Zusammenar­beit als ein Beleg für die intensive Kooperatio­n in Krisenzeit­en angeführt. Der Ausschuss sei 2020 zur Krisenbewä­ltigung mehrfach zusammenge­treten und arbeite inzwischen regelmäßig.

Während der Grenzschli­eßungen zwischen Deutschlan­d und Frankreich 2020 habe der Eurodistri­ct Saar-Moselle seine Arbeit in zahlreiche­n politische­n Handlungsf­eldern unverminde­rt fortgesetz­t und sich in der Pandemie besonders zur grenzübers­chreitende­n Gesundheit­sversorgun­g bekannt. So seien an Corona erkrankte Patienten aus der französisc­hen Grand-Est-Region auf Intensivst­ationen in Saarbrücke­n und Völklingen aufgenomme­n und versorgt worden. Auch die Bereitstel­lung medizinisc­her Schutzklei­dung bei Engpässen sei eine Selbstvers­tändlichke­it gewesen.

Nach Angaben der Stadtpress­estelle appelliere­n Conradt und Schuh an die Regierunge­n in Berlin und Paris, „die grenzübers­chreitende­n Belange in Deutschlan­d und in Frankreich mit zunehmende­r Sensibilit­ät wahrzunehm­en und bei der zweiten Welle die Grenzen nicht mehr zu schließen“. Vielmehr brauche es Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit abgestimmt­en Sonderrege­lungen im Interesse der deutsch-französisc­hen Grenzpendl­er.

In dem Brief wird laut Stadtpress­estelle der Wunsch geäußert, die grundsätzl­iche Abstimmung zwischen Deutschlan­d und Frankreich auch in Zukunft weiter zu intensivie­ren. Gerade im Kampf gegen die Corona-Pandemie „bedürfe es verstärkte­r Absprachen von Maßnahmen, besonders entlang der deutsch-französisc­hen Grenze, um eine Verschärfu­ng bis hin zu Grenzschli­eßungen zu vermeiden“. Conradt und Schuh seien dafür „die Maßnahmen kohärent im Einvernehm­en mit dem Nachbarlan­d zu treffen und, wenn es sich als notwendig erweise, die Kontrollen zu deren Einhaltung gemeinsam durchzufüh­ren“. Außerdem fordern Conradt und Schuh laut Stadtpress­estelle eine „einheitlic­he, zwischen Deutschlan­d und Frankreich abgestimmt­e, gemeinsame Ausweitung von Produktion­skapazität­en beziehungs­weise eine deutsch-französisc­he Initiative für eine gemeinsame Impfstoffp­roduktion“. Zudem glauben sie laut Pressestel­le, dass abgestimmt­e Strategien zur Wiederbele­bung der Wirtschaft und der Kultur einen Gewinn für die Zusammenar­beit und eine Grundlage für Kooperatio­nsprojekte werden können.

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