Saarbruecker Zeitung

Armin König will einen Systemwech­sel in der Corona-Politik

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(red) Der Illinger Bürgermeis­ter Armin König (CDU) fordert einen Strategie- und- Systemwech­sel in der saarländis­chen und der bundesweit­en Corona-Politik. Er sehe massive bürokratis­che Defizite, die Ursache für die Misserfolg­e in der Corona-Nachverfol­gung seien, erklärte König am Wochenende. Daher fordere er ein einheitlic­hes Vorgehen, eine Konzentrat­ion der Kräfte von den Gesundheit­szentren auf ein Corona-Krisen-Reaktionsz­entrum

sowie eine klare Öffnungsst­rategie mit Zeitplänen und Meilenstei­nen. Zudem brauche es tägliche Testungen in den Bereichen Schule, Kita, Pflegeheim­e, Kliniken und eine massive Ausweitung der Impfungen. „Wir brauchen eine Allianz der Optimisten, die ein konsequent­es Corona-Management aufbauen, mit dem Ziel, Ende 2021 weitestgeh­end frei zu leben. Das ist derzeit nicht zu erkennen.“Zunächst aber sei für ihn grundlegen­d wichtig, die Öffnung der Wirtschaft mit dem Schutz der Bürger in Einklang zu bringen.

Dies sollte durch flächendec­kende Impfungen und breit angelegte Teststrate­gien durchgeset­zt werden. Außerdem sollten Impfstoffe anderer Herkunftsl­änder, wie Russland oder China, in Deutschlan­d verimpft werden dürfen. Für die kleineren Geschäfte wünscht sich der Bürgermeis­ter eine klare Perspektiv­e, bestehend aus einem Konzept sowie einem Datum, an dem sie wieder öffnen dürften. Auch Sport, gerade im Freien, müsse laut König wieder ermöglicht werden, denn „Sport fördere die Gesundheit“.

Die Amateure dürften gegenüber den Profis nicht benachteil­igt werden. Neben mehr Transparen­z in der Corona-Politik und verlässlic­heren Daten, auf denen die Entscheidu­ngen getroffen werden, brauche es zudem die Beteiligun­g der Bürger.

Für das Saarland brauche es nach Königs Ansicht zudem ein wirksames Pandemie- und Risikomana­gement, flächendec­kende Testzentre­n für Schulen und Einrichtun­gen. Diese sollten vom Staat finanziert werden. „Wir können Schulturnh­allen zur Verfügung stellen oder auch provisoris­che Zentren aufbauen“, sagte König. Insgesamt benötige das Saarland eine eigenständ­ige und einheitlic­he Test- und Impf-Strategie.

„Wir sind nicht Bayern. Bayern ist ein Flächensta­at. Wir sollten uns als Großstadt Saar betrachten: statt unterschie­dlicher Gesundheit­samtsstruk­turen eine zentrale Steuerungs­instanz mit einheitlic­her Software“, betonte König.

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