Nordische Ski-WM startet morgen in Oberstdorf
Die an diesem Mittwoch beginnende Nordische Ski-WM sollte ein rauschendes Fest wie 2005 werden, nun kommt es zu Geisterspielen.
Die morgen beginnende Nordische Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf bietet zu Corona-Zeiten mit 800 Sportlern und 400 Wettbewerben ein Mammut-Programm. Auch ohne Zuschauer soll die Geister-WM nicht blutleer werden.
möglichst ohne für ein solches Desaster zu sorgen wie bei der Vierschanzentournee an gleicher Stelle, als ein „falsch-positiver“Test zum vorübergehenden Ausschluss des polnisches Teams geführt hatte.
Nötige Maßnahmen, die aber einem unbeschwerten Erlebnis wie bei den beiden bisherigen Oberstdorfer WM-Auflagen entgegenstehen. Kombinierer-Bundestrainer Hermann Weinbuch war schon 1987 dabei und wurde Weltmeister. „2005 war aber die schönste WM, die ich erlebt habe“, sagt der 60-Jährige, damals wie heute Bundestrainer: „Das war so ein unvergleichliches Fest.“
Eines, das so nachwirkte, dass Oberstdorf – trotz eines kapitalen finanziellen Verlustes – dies schnellstmöglich zu wiederholen suchte. Nach vergeblichen Anläufen für 2013, 2015, 2017 und 2019 erhielt das Allgäu 2016 in Cancún (Mexiko) endlich den Zuschlag für 2021. Seitdem wurde daran gebastelt, die Festspiele von 2005 zu überbieten.
40 Millionen Euro wurden investiert, um die Sportstätten auf den neuesten Stand zu bringen, den Großteil übernahmen Bund und Land. Der finanzielle Schaden für die Veranstalter hält sich trotz der ausbleibenden Ticketeinnahmen – bis Januar war noch mit reduzierten Zuschauerzahlen geplant worden, stattdessen wurden nun Papp-Fotobüsten in den Stadien montiert – in Grenzen: Das Organisations-Komitee war gut versichert.
Bleibt der ideelle Schaden: Entgangene Freuden und Emotionen will Oberstdorf fix nachholen. „Wir hoffen, dass wir zeitnah eine Ersatz-WM bekommen, wo wir zeigen, was Oberstdorf, was Deutschland leisten kann mit der Stimmung“, sagt Bürgermeister Klaus King. Frühestmöglicher Termin: 2027.