Weitere Läden dürfen wohl ab Montag im Saarland öffnen
(SZ) Im Saarland werden voraussichtlich ab Montag nicht nur Friseure, sondern unter anderem auch Blumenläden, Gärtnereien und Gartencenter öffnen dürfen. Für eine entsprechende Änderung der Corona-Verordnung zeichnete sich am Mittwoch in der Landesregierung eine Einigung ab. Das deutete Sarah
Gillen (CDU), Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Landtag, an. Diese Lockerungen sollen heute vom Ministerrat beschlossen und in die neue Corona-Verordnung eingearbeitet werden. Damit würde verhindert, dass im Saarland andere Regeln gelten als in Rheinland-Pfalz.
(maw) Nachdem sich die rheinland-pfälzische Landesregierung am Dienstag auf Lockerungen bereits ab dem 1. März für Handel und Dienstleister verständigt hat, will das Saarland nachziehen. Entsprechende Änderungen, die sich am Nachbarn orientieren, sollen in die neue Corona-Verordnung eingearbeitet werden, die heute vom saarländischen Ministerrat verabschiedet wird und dann ab Montag gilt.
Intern scheint dazu eine parteiübergreifende Einigkeit zu herrschen. Saar-Wirtschaftministerin Anke Rehlinger (SPD) hatte am Dienstag ein Öffnungsszenario ähnlich wie in Rheinland-Pfalz ins Spiel gebracht. Demnach sollen ab Montag nicht nur Friseure, sondern auch Blumenläden, Gärtnereien und Gartencenter wieder öffnen dürfen, ebenso Fahr- und Musikschulen. Einzelhändler dürfen nach vorheriger Terminvergabe zudem Kunden einzeln oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes in ihre Räume lassen, um beispielsweise Kleidung anzuprobieren.
„Es besteht der deutliche Wunsch nach einer Öffnungsperspektive. Wichtig ist auch uns dabei, dass das Saarland und Rheinland-Pfalz sich eng untereinander abstimmen, wie und wann geöffnet werden kann“, betont Sarah Gillen (CDU), Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Landtag. Sonst drohe ein „Shopping-Tourismus“wie während des ersten Lockdowns, als etwa viele Saarländer zum Einkaufen ins grenznahe Fashion Outlet Center nach Zweibrücken gefahren sind. Langfristig dürfe man nicht immer
„auf die Inzidenzen schielen, wenn hier Existenzen verloren gehen“, sagt Gillen.
Auch für Fabian Schulz, Hauptgeschäftsführer des Saar-Einzelhandels, wäre es ein „verheerendes
Signal“, wenn die Geschäfte in Rheinland-Pfalz zum Teil wieder öffnen dürften, im Saarland jedoch noch nicht. „Mit den jetzigen Lösungen wird im Handel kein Geld verdient“, warnt Schulz. Er würde sich noch weitergehende Lockerungen wünschen – wie etwa in Bayern, wo auch Baumärkte wieder regulär öffnen dürfen. Kunden nach einer Quadratmeter-Regelung wieder in die Läden zu lassen, sei ebenfalls eine Option. Schließlich habe der Einzelhandel gezeigt, dass er „kein Pandemietreiber ist“.