Saarbruecker Zeitung

Kramp-Karrenbaue­r gesteht Fehler in Munitionsa­ffäre ein

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(dpa) Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hat Fehler ihres Hauses im Umgang mit der Munitionsa­ffäre beim Kommando Spezialkrä­fte (KSK) eingeräumt. Nach einer Befragung im Verteidigu­ngsausschu­ss zu den Vorfällen um die lange verschwieg­ene Rückgabe zurückgeha­ltener Munition machte sie am Mittwoch aber deutlich, zunächst keine personelle­n Konsequenz­en ziehen zu wollen. Generalins­pekteur Eberhard Zorn räumte ein, Details zu den Vorgängen aus einem Bericht gestrichen zu haben. „Er hat seine Motive dazu auch dargelegt. Und er hat auch ganz klar eingeräumt, dass das aus heutiger Sicht ein Fehler seinerseit­s war“, sagte Kramp-Karrenbaue­r.

Das KSK ist in den vergangene­n Jahren von mehreren Skandalen erschütter­t worden, bei denen es auch um rechtsextr­emistische Vorfälle ging. KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr soll einen Reformproz­ess leiten. Dem Brigadegen­eral wird nun angelastet, dass seine Soldaten von März bis Mai 2020 gehortete oder womöglich auch gestohlene Munition in Kisten werfen konnten, ohne dass es Konsequenz­en gab. „Es geht in der Sache um den Vorgang, dass – angeordnet vom Kommandeur des KSK – eine Sammelakti­on stattgefun­den hat von März bis Mai zur Munition, die bis dato nicht auffindbar war“, sagte Kramp-Karrenbaue­r. Motivation und rechtliche Grundlagen würden derzeit geklärt.

Opposition­spolitiker kritisiert­en die Art der Aufarbeitu­ng. „Der Generalins­pekteur hat einräumen müssen, dass er diese Amnestie dem Verteidigu­ngsausschu­ss willentlic­h verschwieg­en hat“, sagte Tobias Lindner (Grüne).

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