Saarbruecker Zeitung

Kabinett für Verlängeru­ng des Afghanista­n-Mandats

-

(dpa) Das Bundeskabi­nett hat grünes Licht für die Fortsetzun­g des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanista­n bis zum 31. Januar 2022 gegeben. Die Ministerru­nde beschloss am Mittwoch in Berlin zudem, dass auch die Obergrenze von 1300 deutschen Soldaten erhalten bleiben soll. Die Soldaten sind Teil des Nato-Einsatzes „Resolute Support“, der die Ausbildung einheimisc­her Sicherheit­skräfte und eine Stabilisie­rung der Lage zum Ziel hat. Über die Verlängeru­ng des Mandats entscheide­t letztlich der Bundestag.

Angesichts der Unklarheit, wie und ob die Nato ihren Einsatz am Hindukusch fortsetzt, wird mit dem Mandat eine zeitliche Kompromiss­lösung gewählt – auch mit Blick auf die Bundestags­wahl im September. So soll einerseits die für eine Regierungs­bildung nötige Zeit berücksich­tigt werden. Anderersei­ts soll zügig nach der Wahl eine neue Entscheidu­ng über den Einsatz möglich sein.

Unions-Fraktionsv­ize Johann Wadephul plädierte für eine Verlängeru­ng des Mandats, um Erreichtes nicht aufs Spiel zu setzen. Zugleich forderte er von der Bundesregi­erung eine ehrliche Bilanz. Eine solche Untersuchu­ng habe die Regierung bislang noch nicht vorlegt, sagte Wadephul. „Es ist an der Zeit, dass wir beginnen, Bilanz zu ziehen. Ehrlich und umfassend.“Das Engagement der Nato in Afghanista­n neige sich nach 20 Jahren langsam dem Ende zu, sagte Wadephul. Es sei durchaus viel erreicht worden. „Wir haben den Terror zurückgedr­ängt, wir haben die Menschen im Land bei ihrem Kampf um Freiheit und Selbstbest­immung unterstütz­t.“

 ?? FOTO: GAMBARINI/DPA ?? Bundeswehr­soldaten bei einem Einsatz nahe Kundus.
FOTO: GAMBARINI/DPA Bundeswehr­soldaten bei einem Einsatz nahe Kundus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany