Online-Zocken mit dem Ministerpräsidenten
(sedi) Online-Zocken, E-Sport oder Games – all diese Begriffe drehen sich um das Spielen an einem Bildschirm. Im Saarland besitzt diese Form des Zeitvertreibs einen großen Fürsprecher in Person von Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Kein Wunder also, dass er sich als erster Politiker zur Verfügung stellte für ein neues, ungewöhnliches Format der Union-Stiftung: „Auf eine Runde mit…“nennt sich die Reihe, in der Politiker und Computerspiel-Entwickler aufeinandertreffen.
Tatsächlich wird dabei ein Game gezockt, während man sich, wie heutzutage bei Online-Spielen üblich, über Mikrofon und Kopfhörer unterhält. Die Mitspieler des Ministerpräsidenten
bei mehreren Runden des Spiels „MarioKart“waren Julian Colbus, Mitgründer des saarländischen Start-ups Game Dev Saar und Felix Klein, Mitgründer der Saarbrücker Spielentwickler Radical
Fish Games. Über die Online-Plattform Twitch konnten Zuschauer sowohl dem Spiel zuschauen als auch der Unterhaltung folgen. Zu Beginn brach Hans eine Lanze für den sogenannten E-Sport: „Ich halte E-Sport für eine Bereicherung der Gesellschaft.“Er sei auch keine Konkurrenz zum konventionellen Sport – der Landessportverband für das Saarland (LSVS) hatte jüngst scharf kritisiert, dass im Doppel-Haushalt für 2021 und 2022 insgesamt 200 000 Euro an Förderung für die Computerspiel-Szene vorgesehen sind.
„Kein Sportverein bekommt deswegen einen Cent weniger“, betonte Hans. Natürlich stellte sich bei so einer Veranstaltung auch die Frage
nach der Online-Spielsucht – ob so was nicht ein falsches Signal an jene Jugendlichen sei, die ihre Zockerei nicht mehr im Griff haben. „Die Leute, die sich im E-Sports-Bereich engagieren, legen großen Wert darauf, dass Jugendliche eine Ausbildung machen und sich in der Schule konzentrieren“, erklärte der Ministerpräsident und Saar-CDU-Chef. Natürlich gebe es junge und ältere Menschen, die einen problematischen Gebrauch von Medien und Spielen hätten – sie sollten sich Hilfe suchen. „Dafür haben wir im Saarland sehr gute Experten“, so Hans. Julian Colbus stimmte dem voll zu: „Ich hätte niemals Programmieren gelernt, wenn es nicht Games gäbe.“