Saarbruecker Zeitung

Wolf „Billy“ist in den Vogesen erlegt worden

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(dpa)Der wegen zahlreiche­r Risse von Schafen und Kälbern in der Eifel bekannte Wolf „Billy“ist tot. Er sei Ende September 2020 bei Le Val-d’Ajol in den Südvogesen mit amtlicher Genehmigun­g erschossen worden, teilte das rheinland-pfälzische Umweltmini­sterium am Mittwoch in Mainz mit. Der Identitäts­nachweis sei nun anhand von Genproben gelungen. Der 2019 geborene Wolf stammt aus dem Herzlake-Rudel in Niedersach­sen und war durch zahlreiche Nutztier-Risse aufgefalle­n.

Nach seiner Wanderung durch die Niederland­e und Belgien nach Süden sei „Billy“am 16. Juli 2020 erstmals in Rheinland-Pfalz an einem Schafsriss belegt worden. Bei insgesamt vier Ereignisse­n bis Ende Juli tötete das Tier in den Verbandsge­meinden Arzfeld und Südeifel 14 Schafe und zwei Kälber. Vier weitere Schafe überlebten ihre Verletzung­en. Danach verlor sich seine Spur in Rheinland-Pfalz. Ob „Billy“auf seinem Weg nach Süden durchs Saarland kam, ist nicht belegt.

Als Mitte August ein Wolf in den französisc­hen Départemen­ts Vosges und Haute-Saône auftauchte, vermutete man, dass es „Billy“sein könnte. Nachdem der Wolf dann in den Vogesen ein Kalb gerissen hatte und darüber hinaus weitere Angriffe auf Schafe und Kälber verübte, wurde „Billy“dort offiziell zum Abschuss freigegebe­n. Die genetische Analyse brachte im Nachgang Klarheit: Es handelte sich um diesen Wolf. In Rheinland-Pfalz gibt es zwei Wolf-Prävention­sgebiete: Eifel West und Westerwald gehören zu Gebieten mit Wolfsvorko­mmen. Halter von Schafen und Ziegen erhalten Fördermitt­el für die Sicherung von Herden mit wolfssiche­ren Zäunen. Nutztier-Risse werden zu 100 Prozent entschädig­t, wenn ein Wolf Verursache­r war.

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