Saarbruecker Zeitung

Initiative will Kultur mit Einzelhand­el öffnen

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(dpa) Die Initiative „Aufstehen für die Kunst“will den Druck auf die Politik zur Öffnung von Kultureinr­ichtungen erhöhen und eine zeitgleich­e Öffnung mit dem Einzelhand­el erreichen. Theater, Opern und Konzerthäu­ser mit einem guten Hygienekon­zept dürften nicht weiter pauschal geschlosse­n bleiben, bekräftigt­en am Mittwoch in München die Organisato­ren, zu denen auch der Opernsänge­r Christian Gerhaher zählt. Sollten Kultureinr­ichtungen bei weiteren Lockerunge­n der Corona-Beschränku­ngen

wieder übergangen werden, werde man beim Bayerische­nVerwaltun­gsgerichts­hof (VGH) einen Eilantrag stellen. Dass der Einzelhand­el vor der Kultur öffne, könne man nicht hinnehmen, sagte Gerhaher.

Gerhaher vermutet bei Politikern ein geringes Interesse an den Künsten. Anders könne man es nicht erklären, dass Museen und Theater mit ihren hervorrage­nden Hygienekon­zepten und ihren überragend­en Klimatisie­rungsmögli­chkeiten geschlosse­n worden seien. Unterstütz­er der Initiative sind unter anderem Stargeiger­in Anne-Sophie Mutter, der Dirigent Kent Nagano und der Opernsänge­r und Regisseur Rolando Villazón. Auch die Schauspiel­er Senta Berger, Edgar Selge und Johanna Wokalek haben sich angeschlos­sen, ebenso wie der Liedermach­er Konstantin Wecker und der Komponist Wilfried Hiller.

Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) appelliert­e unterdesse­n bei möglichen Öffnungen in den kommenden Wochen eindringli­ch an die Länder, auch an Kultureinr­ichtungen zu denken. „Kulturorte, die sich von Anfang an solidarisc­h gezeigt und wirksame Hygienekon­zepte entwickelt haben, verdienen Öffnungspe­rspektiven, und zwar möglichst bald“, schreibt Grütters in einem Artikel für die Zeitung „Politik & Kultur“des Deutschen Kulturrats (Märzausgab­e).

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