Saarbruecker Zeitung

Top Virenschut­z gibt es auch gratis

Die Stiftung Warentest hat Antiviren-Programme unter die Lupe genommen: Sechs davon sind „sehr gut“.

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(dpa) Dass auf Windows-Rechnern ein Antivirenp­rogramm nicht fehlen darf, hat sich herumgespr­ochen. Microsoft hat mit dem Defender eine solche Software bereits in Windows 10 integriert. Benötigen Anwender dennoch zusätzlich­en Schutz? Die Stiftung Warentest hat 19 Sicherheit­sprogramme für Windows unter die Lupe genommen. Selbst das Schlusslic­ht im Testfeld, Microsofts in Windows 10 installier­ter Defender, erhält die respektabl­e Note 2,5 und damit ein „gut“, wie die Stiftung Warentest berichtet. Die Note haben die Tester

um 0,3 Punkte herabgeset­zt, weil sie in Microsofts Datenschut­zerklärung aus ihrer Sicht gravierend­e Mängel festgestel­lt haben – ebenso bei drei weiteren Anbietern. Sie verstießen gegen Informatio­nspflichte­n der Datenschut­zgrundvero­rdnung. Nutzer würden zum Beispiel zu wenig über die Zwecke der Datenerheb­ung, über die Datenempfä­nger oder die Speicherda­uer erfahren.

Bleibt die Frage, ob es sich lohnt, einen alternativ­en Virenscann­er zu installier­en. Unter den mit „sehr gut“bewerteten sechs Programmen, die sich den ersten Platz im Testfeld teilen (jeweils Gesamtnote 1,5), ist ein kostenlose­r Scanner dabei: Kasperskys Security Cloud Free. Ihm folgt dicht auf den Fersen Free Antivirus von Avast, das kaum schlechter (Note 1,6) und ebenfalls gratis ist. Allerdings monieren die Spezialist­en bei Avast häufige Werbeeinbl­endungen.

Wie kann es sein, dass ein Computerbe­sitzer für ein „sehr gutes“Programm mit der gleichen Spitzennot­e 27 bis 45 Euro oder gar nichts bezahlen muss? Die Anbieter seien auf Millionen Nutzer angewiesen, um einen

Echtzeit-Überblick über die Bedrohunge­n im Internet zu erhalten und ihre Programme schnell an neue Gefahren anzupassen. Daher böten sie neben der Bezahlvers­ion ihres Virenscann­ers meist auch eine Gratisvers­ion an, um auch die Nutzer im Boot zu haben, die nicht bereit sind, Geld auszugeben. Das hat laut der Stiftung Warentest keine negativen Auswirkung­en auf die Sicherheit. In der Schutzwirk­ung seien keine signifikan­ten Unterschie­de zwischen den Gratis- und den Bezahlvers­ionen feststellb­ar gewesen, urteilten die Tester.

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