Hoeneß voller Vorfreude, Bosz unter Druck
Unterschiedliche Stimmungslage bei der TSG Hoffenheim und bei Bayer Leverkusen vor Rückspielen in der Europa League.
(sid) Mit dem Rückenwind aus der Liga ins erste Europacup-Achtelfinale der Clubgeschichte – so sieht der Plan der TSG Hoffenheim aus. „Wir wollen da weitermachen, wo wir am Sonntag aufgehört haben“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß mit Blick auf das Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League an diesem Donnerstag gegen den viermaligen norwegischen Meister Molde FK (18.55 Uhr). Tatsächlich sollte eine ähnliche Leistung wie beim 4:0 (2:0) gegen Bremen reichen, um nach dem 3:3 (3:1) im Hinspiel den Einzug in die nächste Runde einzutüten.
Wie wichtig der Erfolg gegen Werder war, belegt der dadurch ausgelöste Stimmungsumschwung binnen kurzer Zeit. Nach dem verschenkten Sieg im Hinspiel trotz drückender Überlegenheit war Hoeneß schließlich noch „sehr gefrustet“. Dennoch wurde schon vor einer Woche deutlich, dass die Norweger keine ernsthafte Gefahr für den Bundesliga-Elften auf dem Weg ins Achtelfinale darstellen sollten.
Dass die Hoffenheimer auch die nach wie vor angespannte Personallage meistern können, zeigte ebenfalls das Bremen-Spiel – bei dem eine Rumpftruppe trotz der elf Ausfälle ablieferte. Gegen Molde soll es nach dem Willen des gegen Werder überragenden Stürmers Ihlas Bebou ähnlich laufen: „Wir wollen natürlich in die nächste Runde einziehen.“
Anders ist die Stimmung bei Bayer Leverkusen. Der Druck auf Trainer Peter Bosz vor dem Zwischenrunden-Rückspiel gegen den Schweizer Meister Young Boys Bern ist groß. Nach dem turbulenten 3:4 nach 0:3-Rückstand im Hinspiel ist das Team des Niederländers am Donnerstag (21 Uhr/RTL Nitro) zum Siegen verdammt. Dazu muss die Werkself mal wieder eine konstante Leistung über 90 Minuten abrufen.
„Wir müssen uns immer hinterfragen, warum wir so viele Schwankungen haben“, sagte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes dem Kölner Stadt-Anzeiger. Es gebe immer wieder „knifflige Phasen in einer Saison, in denen eine Mannschaft unter Druck steht“, sagte der 39-Jährige. Bereits vor dem frühen und indiskutablen 0:3 in Bern hatte Leverkusen in der Bundesliga gegen Mainz in der Schlussphase eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben.
2021 gewann Bayer nur drei von zwölf Pflichtspielen. Rolfes’ Erwartung ist deshalb, „dass wir diese guten Leistungen im letzten Drittel der Saison häufiger abrufen“. Verzichten muss Bosz gegen Bern weiter auf Stammkraft Lukas Hradecky. Der finnische Nationaltorhüter laboriert an einer Achillessehnenverletzung und muss noch bis voraussichtlich Ende März pausieren.