Saarbruecker Zeitung

Klare Worte und Appelle

Die Vertrauens­krise im Bistum Köln überschatt­et die Vollversam­mlung der Bischöfe.

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(kna/dpa) Im Schatten der Missbrauch­skrise im Erzbistum Köln ist am Donnerstag die Frühjahrsv­ollversamm­lung der katholisch­en Bischöfe zu Ende gegangen. Der Vorsitzend­e der Deutschen Bischofsko­nferenz, Georg Bätzing, verteidigt­e zum Abschluss die Aufarbeitu­ng von Missbrauch in der Kirche gegen Kritik. In der öffentlich­en Wahrnehmun­g scheine es mitunter, „als ob sich die Kirche überhaupt nicht bewege“, sagte der Limburger Bischof in Bonn. Tatsächlic­h habe das Thema aber auch auf der dreitägige­n Online-Vollversam­mlung hohe Priorität gehabt. Bätzing verwies unter anderem auf Überlegung­en, die kirchliche Strafproze­ssordnung zu ändern, eigene Strafgeric­hte einzuricht­en und die Verwaltung­sgerichtsb­arkeit in der Kirche zu reformiere­n. Dies müsse nun mit Rom abgestimmt werden. Offen zeigte sich der Bischof gegenüber der Einrichtun­g einer parlamenta­rischen Wahrheitsk­ommission.

Bätzing warnte davor, die Debatte auf die Aufarbeitu­ng im Erzbistum Köln zu verengen. Gleichwohl bekräftigt­e er seine Haltung gegenüber dem Kurs des Kardinals Rainer Maria Woelki. Die Kommunikat­ion in Köln nannte Bätzing „desaströs“. Woelki hält ein Gutachten zum Umgang von Bistumsver­antwortlic­hen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauch­s von Kindern durch Priester zurück. Der Vorgang hat im größten deutschen Bistum eine beispiello­se Vertrauens­krise ausgelöst.

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FOTO: STEINBACH/AP Georg Bätzing, Vorsitzend­er der Deutschen Bischofsko­nferenz

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