Saarbruecker Zeitung

Gewerkscha­ft sieht Corona-Tests an Schulen als „Mammutaufg­abe“

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(red) Die Schulen im Saarland stünden vor einer enormen Herausford­erung, wenn die Schüler jetzt systematis­ch auf Corona getestet werden sollen, warnt die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft(GEW).„DieSchulen­und Kitas stehen vor einer Mammutaufg­abe. Gerade in den Schulen muss dies neben der aufwendige­n Organisati­on von Wechselunt­erricht und Abschlussp­rüfungen unter Pandemiebe­dingungen zusätzlich bewältigt werden“, erklärte GEW- Landesvors­itzende Birgit Jenni.

Zwar sei es „grundsätzl­ich positiv“, dass Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) zwei Millionen Selbsttest­s für Schulen und Kitas bestellt habe. Doch bleibe die Frage, ob diese Selbsttest­s für alle Altersgrup­pen in den Schulen und Kitas geeignet seien, heißt es in einer Stellungna­hme der Gewerkscha­ft. Zudem spreche das Bildungsmi­nisterium von Schnelltes­ts, die von medizinisc­hem Fachperson­al durchgefüh­rt werden sollen. Beide Möglichkei­ten aber bedeuteten laut GEW für Schulen und Kitas einen riesigen organisato­rischen und logistisch­en Aufwand.

Die GEW fordert daher die Landesregi­erung auf, die Schulen und Kitas, insbesonde­re die Leitungen, bei der Organisati­on der Tests zu entlasten. Dazu sei dringend mehr Personal notwendig. Die vom Bildungsmi­nisterium geforderte­n Mittel für 300 Stellen in den Schulen müssten von der Landesregi­erung in einem Sofortprog­ramm zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollten Schulund Kitaleitun­gen für den zusätzlich­en Organisati­onsaufwand mehr Zeit zur Verfügung gestellt bekommen. Bei den Schulleitu­ngen sei dies durch eine Senkung der Unterricht­sverpflich­tung möglich.

Die Tests seien für den Wiedereins­tieg in den Regelbetri­eb in Kitas und Schulen unter Pandemiebe­dingungen Grundvorau­ssetzung, so die GEW, könnten aber nur flankieren­d zur Sicherheit eingesetzt werden. „Viel wichtiger ist es, die Impfungen in allen Bildungsei­nrichtunge­n, also auch möglichst bald in den weiterführ­enden Schulen, vorzuziehe­n“, sagt Jenni.

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