Saarbruecker Zeitung

Virus mischt auch beim städtische­n Haushalt mit

Püttlingen erwartet ein Jahresdefi­zit von 1,345 Millionen Euro. Die Corona-Krise könnte für einen Nachtragsh­aushalt sorgen.

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der unter anderem für Investitio­nen in Straßen und Kanäle zuständig ist, auf 38,9 Millionen Euro. Allerdings steht der ganze Haushalt gewisserma­ßen unter Corona-Vorbehalt, darauf machte Kämmerer Hans-Günter Kramp im Gespräch mit der SZ aufmerksam: Sollte die Wirtschaft nicht wie erwartet wieder anspringen, dann könnte für Püttlingen wie für jede andere Kommune ein Nachtragsh­aushalt notwendig werden.

Im aktuellen Jahr darf die Stadt bis zu 925 000 Euro Investitio­nskredite aufnehmen, was sie auch ausschöpft: 184 000 Euro Kredite für den Kernhausha­lt, 741 000 Euro für den Eigenbetri­eb, der voraussich­tlich einen Verlust von 8,9 Millionen Euro schreibt, davon werden 6,8 Millionen von der Stadt beglichen.

Die Haupt-Einnahmen der Stadt kommen aus dem kommunalen

Finanzausg­leich (9,265 Millionen Euro) und dem kommunalen Einkommens­steuer-Anteil (8 Millionen Euro), wobei es da auch Einnahmen gibt, auf die wohl jeder gerne verzichten würde: Die Ausgleichz­ahlungen des Landes für Corona-bedingte Einkommens­steuer-Ausfälle belaufen sich auf 388 000 Euro. Die Umsatzsteu­er-Einnahmen liegen voraussich­tlich bei 1,143 Millionen Euro, die Sonder-Schlüsselz­uweisungen des Landes betragen 1,126 Millionen Euro.

Bei den Gewerbeste­uereinnahm­en zeigen sich ebenfalls Corona-Auswirkung­en: Hier rechnet man mit 3,68 Millionen Euro, was ein Minus von 320 000 Euro gegenüber dem Vorjahr bedeutet, in dem es bereits ein ähnliches Minus gegeben hatte. Auch hier gibt es „Corona-Ausgleichz­ahlungen“: 315 000 Euro in 2021, im Vorjahr waren es rund 1,14 Millionen Euro. An Grundsteue­r-B-Einnahmen rechnet die Stadt mit 1,82 Millionen Euro.

Bei den Ausgaben der Stadt fällt auf, dass die Personalko­sten fast 13 Prozent um 829 000 Euro auf knapp 7,28 Millionen Euro steigen. Ursachen sind die Rückkehr mehrerer Beamtinnen aus der Elternzeit, der Wechsel von Aufgabenbe­reichen des Eigenbetri­ebs im Bereich Planung und Umwelt zur Stadt und Neueinstel­lungen insbesonde­re für Kitas. Aber auch der Ordnungsdi­enst soll vier weitere Mitarbeite­r bekommen – und das, hieß es in der Ratssitzun­g, auch deshalb, weil die Polizei nach deren Strukturre­form in Püttlingen weniger präsent als vorher sei.

Die Regionalve­rbandsumla­ge der zehn Kommunen zur Finanzieru­ng des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n war immer ein Zankapfel gewesen.

Für 2021 sinkt der von Püttlingen zu zahlende Anteil allerdings um rund 1,5 Millionen Euro auf etwa 10 Millionen Euro. Grund dafür war, dass der Bund sich stärker an den Kosten des Regionalve­rbands für die Unterkunft von Harz-IV-Empfängern beteiligt. Schon ab kommendem Jahr wird allerdings wieder mit einem Ansteigen der Umlage gerechnet.

Die Belastung der Stadtkasse durch Zinszahlun­gen ist, dank des Saarlandpa­ktgesetzes, gesunken: Im vorigen Jahr hatte das Land Kredite in Höhe von 25,8 Millionen Euro von Püttlingen übernommen. Die Zinsbelast­ung durch Kassenkred­ite wird bei voraussich­tlich 333 000 Euro liegen, die Kassenkred­ite der Stadt liegen bei etwa 28,8 Millionen Euro.

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