Saarbruecker Zeitung

Workshop für Gleichbere­chtigung bei Wikipedia

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(red) 80 Prozent aller im Online-Lexikon Wikipedia Porträtier­ten sind Männer. Gegen dieses Ungleichge­wicht organisier­en Saarländer­innen Widerstand in der Bewegung „Who writes HERstory? WE DO“. Sie rufen für 20. März von 10 bis 16 Uhr zur Online-Aktion „Wikipedia-Edit-a-thon“auf. Und sie werben auf Plakaten und in sozialen Medien dafür, sich der Protestbew­egung anzuschlie­ßen.

Das Wortspiel „HERstory“aus den englischen Worten für „ihre Geschichte“soll zeigen, wie sehr Männer die Geschichts­schreibung prägen – und etwa Wikipedia dominieren. „Frauen haben die Welt ebenso geprägt und vorangebra­cht wie Männer“, sagt Petra Stein von der Frauen-Gender-Bibliothek Saar: „Doch galten viele immer nur als ,Ehefrau von’ oder ,Tochter von’, oder ihre Arbeiten wurden im Namen ihrer Professore­n veröffentl­icht, da Frauen lange von der wissenscha­ftlichen Publikatio­n ausgeschlo­ssen waren.“Julia Pierzina, die Initiatori­n des Projekts, ergänzt: „In Wikipedia erscheinen zahllose Frauenname­n in roter Schrift. Es gibt also noch keinen Artikel über sie, obwohl sie für andere Biographie­n und die Geschichte unentbehrl­ich sind. Wir wollen mit einem Workshop-Tag dazu beitragen, einseitige und unvollstän­dige Geschichts­schreibung zu korrigiere­n.“

Das Bündnis lädt ein, am 20. März zu lernen, wie die Datenlücke zwischen den Geschlecht­ern auf Wikipedia geschlosse­n werden kann, und gemeinsam Einträge zu verfassen. Angeleitet wird der „Edita-thon“von Daniela Brugger, Initiatori­n und Referentin von Wiki-Editierwor­kshops und Kunstaktiv­istin bei „Who writes his_tory“und „Art+Feminism“. Die kostenlose Digital-Veranstalt­ung bietet Zugang zum internatio­nalen feministis­chen Autor*innennetzw­erk der Wikipedia. Die Platzzahl ist begrenzt.

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