Welker schickt OB Conradt Mahnbescheid
1,7 Millionen Euro will die Anwaltsgesellschaft von Martin Welker aus der Stadtkasse haben. Weitere 2,4 Millionen Euro soll die städtische GIU zahlen. Entsprechende gerichtliche Mahnbescheide liegen vor.
war jedenfalls wiederum das Prestigeprojekt Ludwigsparkstadion. Verantwortliche Oberbürgermeisterin war damals Charlotte Britz (SPD). Aber auch in Conradts Amtszeit soll Anwalt Welker die Chefetage beraten haben.
Blug hat zudem bestätigt, dass Welkers Anwaltsfirma auch der GIU, an deren Spitze Welker heute als Geschäftsführer steht, einen Mahnbescheid hat zustellen lassen. Unter dem Strich soll es um satte 2,4 Millionen Euro inklusive Gerichtskosten gehen. Insgesamt geht der Honorarkrach demnach um 4,1 Millionen Euro, die Welker und sein Partner von der Stadt und deren Firma, also vom Steuerzahler, sehen will. Auch die GIU hat Widerspruch eingelegt.
Noch-GIU-Chef Michael Sponholz hat einen Anwalt eingeschaltet, der die Welker-Sammelrechnungen für teilweise über zehn Jahre zurückliegende Tätigkeiten prüfen sollte. Der Anwalt kommt nach SZ-Informationen zu dem Ergebnis, dass die Rechnungen nicht prüfbar seien. Beanstandet wird, dass wesentliche Angaben zu angeblichen Leistungen und Vergütungen fehlten, oder nicht nachvollziehbar seien. Konkret geht es um Rechnungen auf der Basis einer merkwürdigen „Vergleichvereinbarung“über 1,84 Millionen Euro für offene Honorare bis 2017 und einen Beratervertrag über jährlich 156 000 Euro (netto) mit der GIU ab 2017. Bleibt eine spannende Frage: Der kaufmännische GIUChef Sponholz scheidet in vier Wochen aus. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Vertritt dann Welker vielleicht beide Seiten?
Das Mahngericht hat darauf verwiesen, dass gegebenenfalls vor dem Saarbrücker Landgericht verhandelt werden muss. Dort ist Welker bekannt als der Anwalt mit der Warnjacke.