Saarbruecker Zeitung

Lehrerverb­and will Zusatzjahr für schwache Schüler

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(epd) Der Deutsche Lehrerverb­and plädiert angesichts großer Lernrückst­ände wegen Corona für ein Zusatzjahr für schwache Schüler. In den nächsten Tagen wolle der Verband dazu einen eigenen Vorschlag vorlegen, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger der Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung. 2020 waren in fast allen Bundesländ­ern sämtliche Schüler versetzt worden. Dies werde allerdings dazu führen, „dass viele Schüler den Anschluss nicht mehr schaffen können“, sagte Meidinger.

Er schlägt deshalb ein freiwillig­es Zusatzjahr vor. „Aber nicht komplett in allen Fächern, sondern in eigenen Lerngruppe­n, in denen der Stoff wiederholt wird, in dem es Defizite gibt“, erläuterte Meidinger. Die Schüler würden gewisserma­ßen sitzenblei­ben, aber nicht in allen Fächern noch mal dasselbe büffeln, sondern nur da, wo sie Nachholbed­arf haben. Es solle kein verpflicht­endes Jahr sein, sondern speziell für Kinder, bei denen Ferienkurs­e und Nachhilfe nicht helfen. Allerdings solle es möglich sein, freiwillig teilzunehm­en, etwa um Noten zu verbessern. Für den Schuldiens­t können Ruheständl­er reaktivier­t werden und Teilzeitkr­äfte ermutigt, Stunden aufzustock­en, sagte Meidinger. Außerdem sollten die abgehängte­n Schüler von ehrenamtli­che Mentoren begleitet werden.

Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) hatte im Januar gefordert, alle Schüler zu versetzen. Die Kultusmini­sterkonfer­enz hat eine Arbeitsgru­ppe eingericht­et, die einen Aktionspla­n erstellen soll, wie mit den Lernrückst­änden umzugehen ist.

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Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverb­andes
FOTO: WEIGEL/DPA Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverb­andes

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