Saarbruecker Zeitung

Winterster­nbilder verschwind­en im Westen

Im März hält auch am Sternenhim­mel der Frühling Einzug. Als einziger Planet zeigt sich abends Mars.

- VON HANS-ULRICH KELLER

STUTTGART (dpa) Am abendliche­n Himmel machen sich im März die Frühlingss­ternbilder breit. In der Meteorolog­ie gilt der März als erster Frühlingsm­onat. Die hellen und auffällige­n Winterbild­er sind allesamt schon weit in die westliche Himmelshäl­fte gerückt, ziehen aber noch die Blicke auf sich.

Orion, ein markantes Sternbild am Winterhimm­el, geht langsam im Südwesten unter. Der helle Fixstern Sirius funkelt noch bläulich-weiß im Südwesten. Höher noch leuchtet Prokyon, der hellste Stern im Kleinen Hund. Der Stier mit seinem orangenen Hauptstern Aldebaran befindet sich schon weit im Westen. Noch hoch am Westhimmel stehen die Zwillinge mit dem Brüderpaar Kastor und Pollux. Im Nordwesten glänzt die helle Kapella im Fuhrmann.

Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwestho­rizont herabgesun­ken, während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, die hinteren Kastenster­ne des Großen Wagens helfen, den Polarstern zu finden.

Hoch im Süden ist der mächtige Löwe mit seinem bläulichen Hauptstern Regulus kurz davor, die Mittagslin­ie zu durchschre­iten. Der Löwe ist das Leitsternb­ild des Frühlingsh­immels. Tief im Osten ist der orangene Arktur im Sternbild des Rinderhirt­en erschienen. Im Südosten nimmt die Jungfrau ihren Platz ein. Ihr bläulicher Hauptstern Spica ist knapp über dem Südosthori­zont zu sehen. Damit ist das Frühlingsd­reieck aus Regulus, Arktur und Spica komplett aufgegange­n.

Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist der Krebs beheimatet. Er ist zwar ein unscheinba­res Sternbild und wegen störender irdischer Lichtquell­en und Luftversch­mutzung kaum zu erkennen, aber er gehört zum Tierkreis, jenen 13 Sternbilde­rn, durch die die Sonne Jahr für Jahr hindurchwa­ndert.

Die Sonne überschrei­tet am 20. März um 10.37 Uhr den Himmelsäqu­ator und wechselt auf die Nordhalbku­gel des Firmaments. Dieser Zeitpunkt gilt als astronomis­cher Frühlingsb­eginn. Es tritt die Frühlingst­agundnacht­gleiche ein. Der Frühlingsp­unkt, der Schnittpun­kt von aufsteigen­der Sonnenbahn mit dem Himmelsäqu­ator, markiert den Startpunkt des Tierkreisz­eichens Widder, der in unserer Zeit im Sternbild der Fische liegt.

Als einziger heller Planet am Abendhimme­l zeigt sich im März Mars. Mit Einbruch der Dunkelheit steht er schon hoch im Südwesten. Der rötliche Planet wandert durch das Sternbild Stier und tritt zu Monatsbegi­nn in das Goldene Tor der Sonnenbahn. Es wird von den beiden Sternhaufe­n Plejaden und Hyaden markiert, die gewisserma­ßen die Torpfosten darstellen. Im Fernglas beeindruck­en beide durch ihr prächtiges Gewimmel an Sternen.

Weiter zieht Mars seine Bahn und passiert am 23. März nördlich Aldebaran,

den orangenen Hauptstern des Stieres. Schon am 19. März ergibt sich ein netter Himmelsanb­lick, wenn abends die Sichel des zunehmende­n Mondes zwischen Mars und Aldebaran steht. Venus überholt am 26. März die Sonne im Tierkreis. Sie erreicht dabei mit 258 Millionen Kilometern ihre größte Entfernung von der Erde. Sie hält sich somit am Taghimmel nahe der Sonne auf und bleibt nachts unsichtbar unter dem Horizont verborgen. Im Mai beginnt Venus ihre Abendstern­periode.

Jupiter ist ab Mitte des Monats in der Morgendämm­erung tief am Südosthimm­el zu sehen. Der Riesenplan­et hält sich im Sternbild Steinbock auf. Saturn, ebenfalls im Steinbock, erscheint um den 15. März am Morgenhimm­el. Der Ringplanet ist allerdings lichtschwä­cher als der auffällige­re Jupiter.

Merkur erreicht am 6. März mit 27 Grad seinen größten westlichen Winkelvors­prung vor der Sonne. Er geht zwar morgens kurz vor der Sonne auf. Aber die Helligkeit des Himmels hat dann schon soweit zugenommen, dass der flinke Götterbote nicht mehr erkannt werden kann. Aber in den südlichen Mittelmeer­ländern, in den Tropen und auf der Südhalbkug­el zeigt sich der kleinste der acht Planeten Anfang März kurz am Morgenhimm­el.

Der Mond kommt am 2. März mit 365 420 Kilometern Entfernung in Erdnähe. Neumond tritt am 13. März um 11.21 Uhr ein. Seinen erdfernste­n Bahnpunkt passiert der Mond am 18. März frühmorgen­s, wobei ihn 405 250 Kilometer von uns trennen. Vollmond tritt am 28. März um 20.48 Sommerzeit im Sternbild Jungfrau ein.

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