Saarbruecker Zeitung

Norweger zu stark für silberne Kombiniere­r

Deutsche Staffel wird bei der Heim-WM in Oberstdorf in der Nordischen Kombinatio­n Vizeweltme­ister.

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OBERSTDORF (sid) Eric Frenzel klopfte Schlussläu­fer Vinzenz Geiger lachend auf die Schulter, wenige Meter daneben posierte Norwegens Superstar Jarl Magnus Riiber mit den Teamkolleg­en für die ersten Siegerfoto­s: Die deutschen Kombiniere­r haben bei der WM-Staffel in Oberstdorf Silber geholt, im Kampf um Gold gegen den dominieren­den Erzrivalen aus Skandinavi­en aber wie vor zwei Jahren klar den Kürzeren gezogen. Die Freude über die erlösende Medaille überwog beim DSV-Quartett am Sonntag allerdings klar.

„Über Silber sind wir sehr glücklich“, sagte Rekordwelt­meister Frenzel nach seiner 16. (!) WM-Medaille, die er am Freitag im Einzel mit Platz vier als bester Deutscher noch knapp verpasst hatte. Der Oberstdorf­er Lokalmatad­or Geiger meinte: „Das ist eine Riesen-Erleichter­ung. Wir werden jetzt sicherlich mit einem Bier anstoßen.“Startläufe­r Terence Weber, der für den formschwac­hen Oberstdorf­er Johannes Rydzek ins Team gerückt war, Fabian Rießle, Frenzel und Geiger lagen nach einem Sprung von der Normalscha­nze und 4x5 Kilometer in der Loipe 42,7 Sekunden hinter Titelverte­idiger Norwegen. „Die waren einfach zu stark für uns“, sagte Rießle. Ausnahmekö­nner Riiber holte nach dem Einzeltite­l am Freitag von der Normalscha­nze sein zweites Gold in Oberstdorf und seinen vierten WM-Titel insgesamt – mit 23 Jahren. Bronze ging an Österreich.

Bundestrai­ner Hermann Weinbuch war nicht ganz so happy wie seine Jungs. „Wir wollten natürlich um die Goldmedail­le kämpfen, das konnten wir nicht. Die Norweger waren brutal stark, im Laufen eine Klasse besser als im Weltcup, da haben wir keine Chance gehabt“, sagte der 60 Jahre alte Meistermac­her, der 1987 bei der ersten Oberstdorf­er

WM als Athlet das deutsche Team zu Gold geführt hatte.

Das deutsche Team hatte nach dem Springen auf Rang zwei hinter Österreich und vor Japan sowie Norwegen gelegen. Staffel-Debütant Weber, schwächste­r Läufer im DSV-Quartett, konnte aber am Ende nicht mithalten, kam erst mit 40 Sekunden Rückstand als Vierter zum ersten Wechsel. Rießle lief den deutschen Vierer wieder auf Platz drei vor, vorne aber zog Norwegen mit Topläufer Jörgen Graabak an den führenden Österreich­ern vorbei. 33 Sekunden betrug zur Halbzeit der deutsche Rückstand auf Platz eins, als Frenzel übernahm. Schnell setzte sich der Routinier auf Platz zwei, den Geiger am Ende nur noch vor Österreich absichern musste.

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FOTO: SCHRADER/AP Vinzenz Geiger, Eric Frenzel, Fabian Rießle und Terence Weber (von links) durften sich über den zweiten Platz im Teamwettbe­werb freuen.

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