Di Gregorio bewahrt den FC Homburg vor einer Blamage
Als alles schon vorbei zu sein und die Blamage besiegelt schien, stand Daniel di Gregorio goldrichtig. Mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit bescherte er dem Fußball-Regionalligisten FC Homburg doch noch drei Punkte. „Das Tor war ein geiles Gefühl – wenn alle anderen und sogar die Spieler von der Bank auf dich zustürmen. Das sind die geilsten Spiele, wenn du einen Rückstand am Ende noch in einen Sieg drehen kannst“, beschieb der 29-Jährige den Freudentaumel über seinen späten Siegtreffer zum 2:1 bei Eintracht Stadtallendorf am Samstag.
„So ein Sieg in letzter Sekunde ist emotional natürlich noch mal was anderes, als wenn du den Sack früher zugemacht hättest“, sagte auch Joti Stamatopoulos, der nach der Entlassung von Matthias Mink vor knapp zwei Wochen die sportliche Verantwortung übernommen und seither den zweiten Sieg in Folge eingefahren hat.
Doch bei aller Freude wussten Spieler und Trainer auch, dass längst noch nicht alles Gold war, was geglänzt hat. Sowohl beim 2:1-Erfolg gegen Schott Mainz als auch bei dem Sieg in Stadtallendorf musste der FCH deutlich mehr zittern, als man das gegen den Drittletzten und das abgeschlagene Schlusslicht der
Regionalliga-Südwest-Tabelle erwarten sollte. „In der ersten Halbzeit ließ es für uns wieder einmal wie so oft in dieser Saison. Da bekommen wir ein frühes Gegentor und rennen dem hinterher, nutzen aber unsere Chancen nicht, was uns dann immer wieder verunsichert“, skizzierte FCH-Kapitän Patrick Lienhard den Spielverlauf. „Wir sind früh kalt erwischt worden. Danach ist es schwer gegen eine Mannschaft, die es gewohnt ist zu verteidigen“, meinte auch Trainer Stamatopoulos.
Nicht einmal vier Minuten brauchten die Gastgeber, bis Jascha Döringer den Ball zur 1:0-Führung im Homburger Tor versenkte. Fünf Minuten später wären die Hausherren
um ein Haar zum zweiten Tor gekommen, hätte der freistehende Döringer seinen Kopfball nicht an die Querlatte gesetzt. Fast eine Stunde lang fehlten dem FCH die Ideen, um zum Ausgleich zu kommen. Zu allem Überfluss scheiterte Jannik Sommer in der 33. Minute mit einem Handelfmeter am starken Stadtallendorfer Schlussmann João Gabriel Borgert.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck und kamen durch ein Kopfballtor von Damjan Marceta in der 57. Minute zum Ausgleich. Homburg blieb in der Folge die tonangebende Mannschaft, kam aber kaum zu guten Torchancen. Erst als der eigens zur Stärkung der offensiven Lufthoheit eingewechselte Ivan Sachanenko in der Nachspielzeit eine Lienhard-Ecke per Kopf auf di Gregorio verlängerte, fiel der erlösende Siegtreffer.
„Wir haben nach dem 1:1 großen Willen gezeigt und sind dafür belohnt worden“, lobte Trainer Stamatopoulos und sah seine Mannschaft für das Nachholspiel gegen Kickers Offenbach an diesem Dienstag um 17 Uhr im Waldstadion gewappnet: „Ich denke schon, dass wir bereit sind. Die beiden Siege waren ganz wichtig für den Kopf.“