Preiskampf in der Datenwolke
Sogenannte Cloud-Speicher im Internet liegen im Trend. Doch die Kosten für diese Dienstleistungen können happig sein.
SAARBRÜCKEN Wenn die Festplatte des Computers langsam an ihre Kapazitätsgrenze kommt und eine Datensicherung notwendig wird, können Online-Speicher, sogenannte Clouds, die Lösung sein. Das Angebot ist groß und unterschiedlich. Die SZ-Internetredaktion hat eine Auswahl von Diensten zusammengestellt, die es für die Betriebssysteme Android, Windows, iOS und MacOS gibt.
Der Online-Speicher Dropbox bietet verschiedene Abo-Modelle an. Gratis gibt es zwei Gigabyte (GB) Speicher in der Cloud. Die Daten können über verschiedene Geräte hinweg synchronisiert werden. Der Dienst verspricht zudem, dass gelöschte Daten 30 Tage lang wiederhergestellt werden können. Große Dateien können per Link verschickt werden, sodass der Empfänger diese – ohne Anmeldung – aus der Cloud herunterladen kann. Ab 9,99 Euro im Monat bietet Dropbox mindestens zwei Terabyte (TB) Online-Speicher an.
Auch der Online-Konzern Google mischt mit seiner Google Drive auf dem Markt mit. Gratis gibt es für Google-Nutzer 15 GB Platz in der Cloud. Wenn es mehr sein soll, bittet der Anbieter den Kunden zur Kasse. Für 19,99 Euro im Jahr oder 1,99 Euro im Monat erhält der zahlende Kunde 100 TB über den Dienst Google One, den dann auch die ganze Familie verwenden kann. Außerdem wirbt Google mit Sonderpreisen für Hotelbuchungen, wenn sich Kunden für das Bezahlmodell entscheiden.
Ein deutscher Anbieter ist luckycloud.
Um das richtige Abo zu finden, gibt es auf der Seite einen virtuellen Berater, der nach drei Fragen eine Lösung vorschlägt. Der Kunde kann 14 Tage lang testen, welches Modell am besten passt. Danach muss gezahlt werden. Für Einzelnutzer gibt es das „Home“-Abo. Dafür zahlen Kunden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten einen Euro monatlich. Bei einer monatlichen Kündigungsfrist kostet es 1,43 Euro. Dafür gibt es drei Gigabyte Speicherplatz. Der Umfang kann individuell angepasst werden. Dann ändert sich auch der Preis.
50 GB Gratis-Speicher gibt es für Nutzer von Mega. Wem das nicht reicht, kann für 4,99 Euro im Monat 400 GB Speicherplatz freischalten. Der Dienst verspricht, dass ältere Dateiversionen von Dokumenten gespeichert werden. So können im Notfall auch Daten gerettet werden, wenn ein Dokument versehentlich überschrieben wurde. Neben dem Cloud-Dienst können Nutzer mit Mega auch verschlüsselte Videokonferenzen veranstalten.
Auch Microsoft ist mit einem eigenen Online-Speicher im Wettbewerb. Fünf Gigabyte gibt es mit Onedrive gratis. Wenn das nicht ausreicht, müssen Nutzer zahlen. Für zwei Euro im Monate erhalten sie 100 GB Speicher. Bis zu sechs TB erhalten Kunden der Microsoft-Office-365-Pakete. Damit bekommen sie auch Programme wie die Textverarbeitungssoftware Word oder das Tabellenkalkulationsprogramm Excel.
Der Cloud-Anbieter pcloud wirbt mit 14 Millionen Nutzern. Um den Dienst auszuprobieren, gibt es zehn Gigabyte Speicherplatz kostenlos. Für 500 GB zahlen Nutzer jährlich 47,88 Euro oder einmalig 175 Euro. Zwei Terabyte kosten jährlich 95,88 beziehungsweise einmalig 350 Euro. Zusätzlich können in den Premium-Versionen Daten, die versehentlich gelöscht wurden, 30 Tage lang wiederhergestellt werden.
Ein weiterer Wettbewerber ist tresorit.
Wer ausschließlich Dateien verschicken will, kann bis zu fünf Gigabyte gratis an andere übermitteln. Doch bei diesem kostenlosen Modell können Daten nicht in einer Cloud gelagert werden. Dazu müssen Nutzer zwischen 8,33 und 25 Euro monatlich berappen und erhalten im Gegenzug
bis zu 2,5 Terabyte Speicherplatz. Außerdem können sie Dateien hochladen, die bis zu zehn Gigabyte groß sind.
Auf einem ähnlichen Prinzip basiert der Dienst wetransfer. Auch hier können kostenlos Dateien im Umfang von bis zu zwei Gigabyte verschickt werden. Der Empfänger erhält einen Link, den er binnen 14 Tagen abrufen muss, bevor der Zugang ungültig wird. Wer größere Dateien bis zu 20 GB verschicken will, muss sich registrieren und kann für zwölf Euro im Monat Wetransfer Pro nutzen. Darüber können die Übertragungen auch gesteuert werden und der Nutzer benötigt keinen Code, um sich zu verifizieren.
Eine Alternative ist der Kauf einer größeren Festplatte. Ein Terabyte Speicher auf einer HDD-Festplatte kostet derzeit etwa 15 bis 20 Euro.