Saarbruecker Zeitung

Preiskampf in der Datenwolke

Sogenannte Cloud-Speicher im Internet liegen im Trend. Doch die Kosten für diese Dienstleis­tungen können happig sein.

- VON JESSICA BECKER

SAARBRÜCKE­N Wenn die Festplatte des Computers langsam an ihre Kapazitäts­grenze kommt und eine Datensiche­rung notwendig wird, können Online-Speicher, sogenannte Clouds, die Lösung sein. Das Angebot ist groß und unterschie­dlich. Die SZ-Internetre­daktion hat eine Auswahl von Diensten zusammenge­stellt, die es für die Betriebssy­steme Android, Windows, iOS und MacOS gibt.

Der Online-Speicher Dropbox bietet verschiede­ne Abo-Modelle an. Gratis gibt es zwei Gigabyte (GB) Speicher in der Cloud. Die Daten können über verschiede­ne Geräte hinweg synchronis­iert werden. Der Dienst verspricht zudem, dass gelöschte Daten 30 Tage lang wiederherg­estellt werden können. Große Dateien können per Link verschickt werden, sodass der Empfänger diese – ohne Anmeldung – aus der Cloud herunterla­den kann. Ab 9,99 Euro im Monat bietet Dropbox mindestens zwei Terabyte (TB) Online-Speicher an.

Auch der Online-Konzern Google mischt mit seiner Google Drive auf dem Markt mit. Gratis gibt es für Google-Nutzer 15 GB Platz in der Cloud. Wenn es mehr sein soll, bittet der Anbieter den Kunden zur Kasse. Für 19,99 Euro im Jahr oder 1,99 Euro im Monat erhält der zahlende Kunde 100 TB über den Dienst Google One, den dann auch die ganze Familie verwenden kann. Außerdem wirbt Google mit Sonderprei­sen für Hotelbuchu­ngen, wenn sich Kunden für das Bezahlmode­ll entscheide­n.

Ein deutscher Anbieter ist luckycloud.

Um das richtige Abo zu finden, gibt es auf der Seite einen virtuellen Berater, der nach drei Fragen eine Lösung vorschlägt. Der Kunde kann 14 Tage lang testen, welches Modell am besten passt. Danach muss gezahlt werden. Für Einzelnutz­er gibt es das „Home“-Abo. Dafür zahlen Kunden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten einen Euro monatlich. Bei einer monatliche­n Kündigungs­frist kostet es 1,43 Euro. Dafür gibt es drei Gigabyte Speicherpl­atz. Der Umfang kann individuel­l angepasst werden. Dann ändert sich auch der Preis.

50 GB Gratis-Speicher gibt es für Nutzer von Mega. Wem das nicht reicht, kann für 4,99 Euro im Monat 400 GB Speicherpl­atz freischalt­en. Der Dienst verspricht, dass ältere Dateiversi­onen von Dokumenten gespeicher­t werden. So können im Notfall auch Daten gerettet werden, wenn ein Dokument versehentl­ich überschrie­ben wurde. Neben dem Cloud-Dienst können Nutzer mit Mega auch verschlüss­elte Videokonfe­renzen veranstalt­en.

Auch Microsoft ist mit einem eigenen Online-Speicher im Wettbewerb. Fünf Gigabyte gibt es mit Onedrive gratis. Wenn das nicht ausreicht, müssen Nutzer zahlen. Für zwei Euro im Monate erhalten sie 100 GB Speicher. Bis zu sechs TB erhalten Kunden der Microsoft-Office-365-Pakete. Damit bekommen sie auch Programme wie die Textverarb­eitungssof­tware Word oder das Tabellenka­lkulations­programm Excel.

Der Cloud-Anbieter pcloud wirbt mit 14 Millionen Nutzern. Um den Dienst auszuprobi­eren, gibt es zehn Gigabyte Speicherpl­atz kostenlos. Für 500 GB zahlen Nutzer jährlich 47,88 Euro oder einmalig 175 Euro. Zwei Terabyte kosten jährlich 95,88 beziehungs­weise einmalig 350 Euro. Zusätzlich können in den Premium-Versionen Daten, die versehentl­ich gelöscht wurden, 30 Tage lang wiederherg­estellt werden.

Ein weiterer Wettbewerb­er ist tresorit.

Wer ausschließ­lich Dateien verschicke­n will, kann bis zu fünf Gigabyte gratis an andere übermittel­n. Doch bei diesem kostenlose­n Modell können Daten nicht in einer Cloud gelagert werden. Dazu müssen Nutzer zwischen 8,33 und 25 Euro monatlich berappen und erhalten im Gegenzug

bis zu 2,5 Terabyte Speicherpl­atz. Außerdem können sie Dateien hochladen, die bis zu zehn Gigabyte groß sind.

Auf einem ähnlichen Prinzip basiert der Dienst wetransfer. Auch hier können kostenlos Dateien im Umfang von bis zu zwei Gigabyte verschickt werden. Der Empfänger erhält einen Link, den er binnen 14 Tagen abrufen muss, bevor der Zugang ungültig wird. Wer größere Dateien bis zu 20 GB verschicke­n will, muss sich registrier­en und kann für zwölf Euro im Monat Wetransfer Pro nutzen. Darüber können die Übertragun­gen auch gesteuert werden und der Nutzer benötigt keinen Code, um sich zu verifizier­en.

Eine Alternativ­e ist der Kauf einer größeren Festplatte. Ein Terabyte Speicher auf einer HDD-Festplatte kostet derzeit etwa 15 bis 20 Euro.

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enTn: DILOK KLAISATAPO­RN/GETTY IMAGES/ISTOCKPHOT­O Anbieter für Online-Speicher gibt es viele. Es lohnt sich, Preise und Datenmenge zu vergleiche­n.

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