„Miss Germany“und Mutter
RUST (dpa) Sie setzte sich gegen viele Frauen mit besonderen Geschichten durch: Die Thüringerin Anja Kallenbach ist die neue „Miss Germany“. Die 33-Jährige aus Tiefenort in Bad Salzungen im Wartburgkreis wurde am Samstagabend im Europa-Park im badischen Rust gekürt und bekam von ihrer Vorgängerin Leonie von Hase die Schärpe umgehängt. Erfolg sei für sie „nicht zu denken, sondern einfach zu machen – mit viel Humor und Leidenschaft“, sagte Kallenbach kurz vor ihrem Sieg. Die zweifache Mutter hatte nach eigenen Angaben eine schwierige Schulzeit, absolvierte schließlich aber doch ein Studium. Sie war Geschäftsführerin in einem Einzelhandelsunternehmen und fährt Mountainbike.
Kallenbach ist eine von 16 Kandidatinnen aus allen Bundesländern, die es ins Finale geschafft haben. Mit dabei waren auch eine Aktivistin, die gegen die Diskriminierung dicker Menschen kämpft, eine Überlebende sexueller Gewalt, eine Zeugen-Jehovas-Aussteigerin und eine Frau mit künstlichem Darmausgang. „Miss Germany“kommt seit 2020 mit einem überarbeiteten Konzept daher: Nach viel Kritik von Feministinnen soll es nicht mehr vorrangig ums Aussehen gehen, sondern darum, authentische und inspirierende Frauen zu fördern. Knigge-Trainings vor dem Finale, Schaulaufen im Bikini und Teilnahme-Verbote für Mütter gehören der Vergangenheit an.