Spahn besorgt wegen Mutante im Saarland
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Land bleibt stabil. Sorgen bereitet jedoch das sehr hohe Aufkommen der südafrikanischen Corona-Variante.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich besorgt gezeigt über die Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Variante im Saarland. „Es ist auf dem Weg zu 15 Prozent Südafrika-Variante“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. „Das ist der höchste Anteil mit Abstand in ganz Deutschland.“Bis Anfang dieser Woche gab es nach Angaben der Landesregierung insgesamt 226 Infektionen mit der südafrikanischen Mutante im Saarland.
Er sei mit Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) in engem Austausch, sagte Spahn. Gemeinsames Interesse sei es, dass diese Variante sich nicht in ganz Deutschland ausbreite – so wie die zuerst in Großbritannien entdeckte Virus-Mutante. Der Anteil der britischen Variante war im Saarland zuletzt ebenfalls hoch.
Bundesweit ist die südafrikanische Variante B.1.351 insgesamt bislang ziemlich selten. Dafür waren im ans Saarland angrenzenden Département Moselle zuletzt die Hälfte der positiven Tests auf die Südafrika-Variante zurückzuführen.
Diese Mutante verbreitet sich nach epidemiologischen Erkenntnissen
ähnlich wie die britische Variante deutlich schneller. Aber sie steht darüber hinaus im Verdacht, der Immunantwort des Menschen besser zu entkommen. Dieser Vorteil hilft der Variante in Deutschland derzeit nach Experten-Meinung noch wenig, weil der Anteil der Menschen mit Immunschutz durch Impfung oder überstandener Infektion hier bislang gering ist. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer hilft voraussichtlich auch gegen diese Variante, wie der Hersteller mitgeteilt hatte. Zumindest sei er gut dahingehend veränderbar.
Trotz des hohen Aufkommens von Mutanten im Saarland bleibt die Zahl der Neuinfektionen weiter stabil. Das Saar-Gesundheitsministerium meldete am Freitag 97 weitere Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner erhöhte sich damit nur leicht von 58,1 auf 59,6. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um drei.