Saarbruecker Zeitung

Der Dauerbrenn­er beschleuni­gt in die Zukunft

Mazda schickt sein erfolgreic­hes Mittelklas­se-SUV CX-5 mit zahlreiche­n technische­n Verbesseru­ngen ins neue Modelljahr.

- VON INGO REUSS

Kommt das Design eines Modells bei den Kunden gut an, gibt es wenig Bedarf, die äußere Form zu verändern. Das ist eine sinnvolle Regel, die auch Kosten spart. Dann investiert man lieber in den technische­n und digitalen Fortschrit­t. So ist es beim Mazda CX-5, der nach dem CX-30 zu den gefragtest­en Modellen des japanische­n Autobauers in Deutschlan­d zählt.

Mazda liefert das überarbeit­ete SUV, das mit Front- und Allradantr­ieb erhältlich ist, derzeit nur mit den 165 und 194 PS starken Benzinmoto­ren. Die Preisliste beginnt bei 27 690 Euro für den 165-PS-Fronttrieb­ler. Voraussich­tlich ab Mai gesellen sich die verbessert­en Diesel, die 150 und 184 PS leisten, hinzu. Auch eine Plug-in-Version soll nachgereic­ht werden.

Bei der Motorentec­hnik gibt es keinen Stillstand. Mazda entwickelt sein Skyactiv-System weiter. Künftig wird der CX-5 verbrauchs­günstiger, vor allem bei den Dieselmoto­ren, die weiterhin einen Anteil von immerhin 30 Prozent bei der Marke halten. Der saubere Diesel bleibt wohl noch lange sinnvoll, besonders für Langstreck­enfahrer, davon sind die Mazda-Manager überzeugt.

Beim 2,2-Liter-Biturbo-Diesel mit 184 PS/135 kW haben die japanische­n Techniker das Brennverfa­hren verbessert. Das Modell, das erstmals auch mit Frontantri­eb erhältlich ist, verbraucht nur 5,6 Liter auf 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 147 g/km). Beim D 150 AWD mit 150 PS und Automatikg­etriebe konnte der

Verbrauch um 0,6 Liter gesenkt werden, die CO2-Emissionen um bis zu 16 Gramm pro Kilometer.

Weiter verringert werden konnte die innere Reibung des Allradantr­iebs, was ebenfalls zum Spritspare­n beiträgt. Wie erste Testfahrte­n zeigten, sprechen alle Automatikg­etriebe zudem spontaner an. Die Benzintrie­bwerke erfüllen die 6d-Abgasnorm ohne einen zusätzlich­en Benzin-Partikelfi­lter. Zur Effizienz trägt außerdem in niedrigen Geschwindi­gkeiten eine Zylinderab­schaltung bei.

Mazda hat den CX-5 auch besser vernetzt. Dazu zählt das neue Connect-System mit 10,25 Zoll großem Display auf der Mittelkons­ole ab Exclusive-Line, einschließ­lich Smartphone-Einbindung über Apple CarPlay und Android Auto. Vor allem die Bedienung wird leichter, die Menüführun­g übersichtl­icher – entweder über den Multi-Commander oder per Sprachsteu­erung.

Beim Einparken oder Rangieren wird auf dem großen Display ein gestochen scharfes Bild der jetzt digitalen 360-Grad-Kameras sichtbar. Serienmäßi­g an Bord befinden sich DAB+-Radio, Alarmanlag­e mit Innenraumü­berwachung sowie zusammen mit dem Connect-System eine Schnittste­lle zur My-MazdaApp. Hier lassen sich Informatio­nen zum Standort des Fahrzeugs abrufen oder Service-Termine vereinbare­n. Zudem kann man das Fahrzeug von Weitem entriegeln oder das Navigation­ssystem bereits von zu Hause aus programmie­ren.

Bei den Sicherheit­sassistent­en bleibt der Umfang auf dem Niveau

des bisherigen Modells, je nach Ausstattun­g zählen dazu Notbrems-, Spurhalte- und Spurwechse­l-Systeme, außerdem adaptive Temporegel­ung inklusive Stau-Assistent, Verkehrsze­ichenerken­nung und Head-up-Display. Die serienmäßi­ge Ausstattun­g ist in der gefahrenen Stufe Sports-Line auch bei Komfort schon sehr umfangreic­h.

Mazda bietet den CX-5 auch als stilvolles Sondermode­ll Homura ab 39 590 Euro an, außen erkennbar an schwarzen 19-Zoll-Felgen und schwarzen Spiegelkap­pen. Innen dominiert ebenfalls Schwarz, auffällig ist die Polsterung Grand Luxe in Kunstleder mit roten Kontrastnä­hten, wobei der Fahrersitz elektrisch verstellba­r ist. Nur in der SportsLine lässt sich Leder einschließ­lich Sitzklimat­isierung, Sitzheizun­g hinten und Head-up-Display bestellen. Diese Option kostet 2200 Euro, das Glasschieb­edach 770 Euro.

Wir haben den CX-5 Skyactive-G 194 AWD mit Sechsstufe­n-Automatik gefahren, der in der Sports-Line 41 390 Euro kostet. Mit dem gut abgestimmt­en Fahrwerk lässt sich angenehm reisen. Auch das großzügige Platzangeb­ot und das Gepäckraum­volumen (506 Liter) stimmen. Da passen zum Beispiel zwei komplette Golfausrüs­tungen plus Gepäck locker hinein. Der Motor wirkt in hohen Drehzahlen akustisch angestreng­t, fast etwas aufdringli­ch. Die Diesel-Versionen standen noch nicht für Testfahrte­n zur Verfügung.

Seit 2012 sind allein in Deutschlan­d von den beiden Generation­en des CX-5 rund 145 000 Einheiten verkauft worden, weltweit waren es sogar knapp 3,2 Millionen. Im September vergangene­n Jahres hat Mazda sein erstes Elektrofah­rzeug, den MX-30, erfolgreic­h eingeführt. Seitdem wurden in Deutschlan­d rund 3800 Einheiten zugelassen. Wegen der im Vergleich zu anderen vollelektr­ischen Modellen auf dem Markt ziemlich geringen Reichweite von etwa 200 Kilometern wird die Importgese­llschaft in Leverkusen voraussich­tlich gegen Ende dieses Jahres einen zusätzlich­en kompakten Kreiskolbe­n-Motor im MX-30 präsentier­en. Der Verbrenner, nach seinem deutschen Erfinder auch Wankelmoto­r genannt, wird für die Batterie des Elektromot­ors Strom erzeugen. Dadurch verlängert sich die Reichweite. Vorgestell­t werden soll zudem ein komplett neues Modell auf der Basis der großen Konzern-Plattform.

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FOTOS: MAZDA Bei der Überarbeit­ung des CX-5 hat Mazda am äußeren Erscheinun­gsbild nichts geändert.
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Das Display auf der Mittelkons­ole ist jetzt 10,25 statt sieben Zoll groß.

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