Die Schüler liegen ihr am Herzen
Es ist in keiner Weise nachvollziehbar, dass die von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot wohl durchdachten und zwischen den Schulaufsichten und den weiterführenden Schulen rechtzeitig abgestimmten und bestens vorbereiteten Schritte zum Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen ab dem 8. März nicht umgesetzt werden konnten. Die kurzfristige Änderung aufgrund der Einwände des Koalitionspartners CDU erfordert innerhalb von nicht einmal zwei Tagen (!) von den Schulen eine Neuplanung für genau eine Woche in ohnehin schon herausfordernden Zeiten, ganz zu schweigen von den Eltern, die Betreuungen organisiert hatten und teilweise von vorne anfangen konnten. Hier geht es nicht mehr um die Schulen, sondern nur noch um reine Demonstration politischer Macht. Jeder, der einmal in der Schule unterrichtet hat, weiß, wie sehr gerade auch die Schüler der Klassenstufen 7 und 8 den unmittelbaren Austausch und Kontakt mit Lehrern brauchen. Auch den Schülern, die an den Gemeinschaftsschulen die Übergänge von Klassenstufe 9 nach 10 beziehungsweise in die gymnasiale Oberstufe anstreben, hätte es unbedingt gut getan, nach der langen Zeit des Lernens von zu Hause wenigstens im wöchentlichen Wechsel wieder in der Schule sein zu dürfen. Diese Gruppen finden nun keine Beachtung. Wahlkampf und politische Spielchen auf dem Rücken der Schulleitungen, Lehrkräfte, Kinder und Jugendlichen auszutragen, ist infam. Die haben es gerade schwerer denn je. Da wäre man doch besser dem Vorschlag der Ministerin gefolgt, der – wie bereits oft bewiesen – die Schüler ganz besonders am Herzen liegen.