Saarbruecker Zeitung

Kälteeinbr­uch in den USA kostet RWE viel Geld

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(dpa) Ein unerwartet heftiger Kälteeinbr­uch im Süden der USA hat sich für den Energiekon­zern RWE zu einem deutlich größeren Problem entwickelt als die weltweite Corona-Pandemie. Die finanziell­en Folgen der wetterbedi­ngten Stromausfä­lle in Texas trüben die am Dienstag vorgestell­te letzte Bilanz des scheidende­n RWE-Vorstandsc­hefs Rolf Martin Schmitz. Der Manager gibt seinen Posten Ende April an den bisherigen Finanzchef Markus Krebber ab.

Weil der Versorger Verluste von rund 400 Millionen Euro im US-Geschäft verkraften muss, wird RWE den im vergangene­n Jahr erzielten

Nettogewin­n von rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 nicht wiederhole­n können. Das bereinigte Nettoergeb­nis werde bei 750 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro liegen, sagte Krebber. Infolge von Winterstür­men und Eisregen waren im Februar in Texas RWE-Windkrafta­nlagen zeitweise ausgefalle­n. RWE musste deshalb kurzfristi­g Strom zu extrem hohen Preisen zukaufen.

Corona treffe den Konzern dagegen „wirtschaft­lich so gut wie gar nicht“, so Schmitz. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) lag 2020 bei 3,2 Milliarden Euro. Das Management hatte zuvor mit maximal drei

Milliarden Euro gerechnet.

Die Bilanz bildet erstmals den Austausch der Geschäftsf­elder mit dem langjährig­en Konkurrent­en Eon komplett ab. RWE hatte von Eon und seiner Tochter Innogy die erneuerbar­en Energien übernommen. Eon erhielt das Netz- und Kundengesc­häft von Innogy.

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