Kunstmarkt sackt in der Pandemie ab
Umsatzminus von 22 Prozent, zugleich ist Anteil der Online-Verkäufe stark gestiegen.
(dpa) Online-Verkäufe von Kunstwerken und Antiquitäten haben im Corona-Jahr 2020 einen Höhenflug erlebt. Dieser Trend konnte jedoch den Absturz des globalen Kunstmarktes nicht verhindern, wie die Kunstmesse Art Basel und die Schweizer Bank UBS in ihrem jährlichen Branchenreport berichteten.
Weltweit seien demnach im Vorjahr 50,1 Milliarden US-Dollar (41,9 Milliarden Euro) umgesetzt worden – ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zu 2019, als Galerien, Messen und Auktionshäuser noch offen waren. Die Schätzung beruht unter anderem auf einer Umfrage unter rund 2600 Millionäre.
Der Wert der Online-Verkäufe verdoppelte sich auf 12,4 Milliarden Dollar, der Anteil dieses Marktsegments stieg von neun auf 25 Prozent. Soziale Netzwerke waren dabei wichtig: Ein Drittel der Sammler verwendeten Instagram für ihre Einkäufe, schrieben die Branchenbeobachter. Fast alle Kunden besuchten auch Online-Schauräume. Laut Umfrage ziehen jedoch die meisten trotzdem einen persönlichen Galeriebesuch vor.
Die USA konnten ihren Spitzenplatz als größter Kunstmarkt behaupten, weit vor Großbritannien und der chinesischen Region mit China, Hongkong und Taiwan. Bei öffentlichen Auktionen überholte diese asiatische Region jedoch die USA im Vorjahr mit einem Marktanteil von 36 Prozent. Die Corona-Krise hat die Lust auf Kunst wohl nicht nachhaltig gedämpft. Zwei Drittel der Befragten gab an, dass ihr Interesse am Sammeln während der Pandemie gestiegen sei.