Stark besetzte Miniserie
„Unter Freunden stirbt man nicht“zeichnet sich durch besonders schwarzen Humor aus.
SAARBRÜCKEN (ry) Im deutschen Fernsehen sind Adaptionen von amerikanischen, britischen oder französischen Produktionen oder Romanen keine Seltenheit. Die Macher des Vierteilers „Unter Freunden stirbt man nicht“sind hingegen etwas weiter gereist und orientieren sich an der israelischen Serie „Stockholm“nach dem gleichnamigen Roman von Noa Yedlin. Für ihre Miniserie konnten Regisseur Felix Stienz und sein Team einige deutsche Schauspielgrößen wie Iris Berben („Die Protokollantin“), Heiner Lauterbach („Enkel für Anfänger“), Adele Neuhauser (Wiener „Tatort“), Walter Sittler („Der Kommissar und das Meer“) und Michael Wittenborn („Merz gegen Merz“) gewinnen.
Das Grundthema der Comedyserie ist der Tod eines langjährigen Freundes, der unerwartet aus der Mitte einer Gruppe gerissen wird. Dies wäre eigentlich eher eine Story für ein ernstes Drama, doch der Vierteiler nimmt es mit Humor – einem sehr schwarzen, wie Berben beschreibt: „Ich bin begeistert gewesen von den Büchern. Sie gehen respektlos mit dem Tod um und trotzdem erweisen sie dem Tod selbstverständlich den Respekt. Die Figuren sind teilweise in Situationen überzeichnet, aber dafür auch facettenreich.“Weiterhin erklärt die Mimin: „Ich kenne wenige Geschichten, die große Themen wie Tod und Liebe auf diese Art und Weise behandeln. Es ist der schwarze Humor, der diesen Figuren etwas Besonderes gibt.“Die Figuren und deren besondere Freundschaft sind es, die im Mittelpunkt der vier Folgen stehen, von denen die ersten beiden heute Abend am Stück gezeigt werden. Jede Episode ist einem der Hauptcharaktere und seiner Geschichte gewidmet. Ab 20.15 Uhr geht es los mit Annettes (Neuhauser) Sicht auf die Geschichte.
Sie hat es im Leben nicht immer leicht gehabt. Ihr Traum von einer kleinen, erfolgreichen Buchhandlung ging mehr schlecht als recht in Erfüllung, und ihre große Liebe Herrmann (Sittler) ließ sich zwar auf eine Affäre ein, stand aber nie zu ihr. So blieb Annette allein, bereute ihr Verhältnis aber nie. Umso härter trifft sie die Nachricht, dass Herrmann plötzlich verstorben ist. Auch ihr gemeinsamer Freund Friedrich (Wittenborn), der in der zweiten Folge der Comedyserie die Hauptrolle spielt, kann es nicht fassen. Wie der Verstorbene ist auch Friedrich ein Wissenschaftler, doch mit Herrmann spielte er nie in einer Liga. Dann erfährt die Gruppe, dass Herrmann in diesem Jahr gute Chancen auf den Wirtschaftsnobelpreis hatte. Also verheimlichen die Freunde dessen Tod noch bis zur Bekanntgabe, damit Herrmann der Preis zugesprochen wird.
Unter Freunden stirbt man nicht (1+2/4), 20.15 Uhr, VOX