Sie macht Kunst mit Dauerschreibern
Die 75-jährige Doris Christmann aus Holz hat einen speziellen Malstil entwickelt – ausgehend von Kritzelzeichnungen.
Bilder, die ihre Wohnung am Holzer Platz schmücken. Als die Corona-Pandemie zum ersten Lockdown führte und Doris Christmann ihre Wohnung seltener verlassen konnte, stieg sie auf die Kritzeltechnik um. „Ich nenne sie meine Corona-Bilder, denn Corona hat mich nicht belastet, sondern noch kreativer gemacht.“
Rund 600 Zeichnungen im DIN A 3- und DIN A 4-Format hat sie schon angefertigt. „Ich weiß zu
Beginn nie, was es wird. Es sind Fantasiezeichnungen, aber in jeder steckt irgendwo ein Gesicht oder ein Tier“, erzählt Doris Christmann.
Am liebsten zeichnet sie mit schwarzem „Dauerschreiber“, malt manche Bilder mit Filzstiften bunt aus. Einige ihrer Kritzelbilder hat sie auch schon verkauft, andere im Familien- und Freundeskreis verschenkt. Neben ihrer Begeisterung für das Malen und Zeichnen wandert Doris Christmann gerne. Vor allem zieht es sie nach Kärnten, wo sie nach eigener Aussage „schon 50-mal war“. Aber sie wandert auch täglich mindestens eine Stunde im nahen Fröhner Wald. Und sie singt seit ihrem 14. Lebensjahr im katholischen Kirchenchor Holz.
Zudem hilft sie – wo immer sie kann – beim Theaterverein Komödie Holz. Dessen Vorsitzender ist ihr Sohn Jörg. Ihre beiden Söhne und ihre vier Enkelkinder haben sie jetzt bestärkt, mit ihren Bildern an die Öffentlichkeit zu gehen. Doris Christmann zögerte zunächst: „Ist das Kunst? Ich weiß es nicht, aber es gibt bestimmt Menschen, die das besser beurteilen können als ich.“
Ein Augenarzt in der Dudweiler Straße in Saarbrücken ist jedenfalls von den Zeichnungen so angetan, dass er ab dem 1. April 18 von ihnen in seiner Praxis ausstellen wird. „Er sagte,“soDoris Christmann,„diese Bilder passen sehr gut in eine moderne Arztpraxis“.