Wie einige wenige vielen Kindern helfen
Hautfarbe, Nationalität, körperliche Handicaps sind nicht wichtig: Sport ist gesund – und verbindet über Grenzen hinweg.
Mit dem Sozialprojekt „Team4Winners“leisten Rotary Clubs und Lions Clubs einen Beitrag zur Integration von Kindern aus allen sozialen Schichten und mit Migrationshintergrund.
Eine Handvoll Wohltäter aus dem Regionalverband Saarbrücken hat sich zum Ziel gesetzt, Gutes zu tun. Sie gründeten vor anderthalb Jahren den Verein „Team4Winners Saar“. Sein Name, zu Deutsch „Mannschaft für Gewinner“, ist Programm. Der Verein organisiert und finanziert integrativen Sportunterricht. Bisher sind die Trainer des Vereins an den Grundschulen Wallenbaum in Saarbrücken und Heusweiler sowie an den Gemeinschaftsschulen Rastbachtal und Bruchwiese in Saarbrücken und in Dudweiler tätig. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass der Verein nach seiner Gründung nur sechs Monate lang wirken konnte, ehe die Corona-Pandemie die Sportwelt auf den Kopf stellte.
Mit dem Saarländischen Tischtennis-Bund (STTB) hat der Verein jetzt erstmals auch einen außerschulischen Kooperationspartner gefunden.„Wir wollen nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund integrieren, sondern auch Kinder aus sozial schwachen Familien oder Kinder mit einer Behinderung. Egal, ob sie dick, dünn, groß, klein, sportaffin sind oder nicht“, erklärt Margit Heimes. Die Präsidentin von „Team4Winners Saar“fast zusammen: „Im Prinzip wollen wir, dass alle, die mitmachen wollen, sich zu einer Gemeinschaft zusammenfinden.“
Das passiert einmal pro Woche in 90-minütigen Unterrichtseinheiten – oder besser gesagt Trainingseinheiten – in den Sportarten Boxen, Tischtennis, Judo oder Parcours. Die Trainer wie auch die benötigten Materialien werden von „Team4Winners“gestellt. Ebenso wie einheitliche Trainingsshirts. „Die Kinder sollen sich als Gruppe identifizieren und ein Gemeinschaftsgefühl aufbauen können“, sagt Margit Heimes.
Und sie ergänzt: „Das Training in der Gruppe fördert aber nicht nur das Sozialverhalten und die Teamfähigkeit, sondern auch das Selbstwertgefühl, Konzentrationsfähigkeit und die Gesundheit im Ganzen.“
Das Training richtet sich nicht, wie oft in Sportvereinen, nach dem Leistungsprinzip. „Es sollen bewusst alle mitgenommen werden und Freude an der Bewegung und der Sportart entwickeln können. Das ist für die Trainer eine besondere Herausforderung, aber bisher hatte das ganz hervorragend geklappt“, attestiert Margit Heimes und berichtet: „Auch die Schulen freuen sich über dieses zusätzliche Sportangebot. Es kommt auch durchaus vor, dass sich Kinder so sehr für eine Sportart begeistern, dass sie sich einem örtlichen Verein anschließen. Das ist einfach eine schöne Symbiose und ein
Gewinn für alle Beteiligten.“
Die Grundidee der Förderung des integrativen Sportunterrichts hat sich der Verein abgeguckt: Vor etwa sechs Jahren wurde im baden-württembergischen Appenweier von
Mitgliedern des Rotary Clubs Offenburg-Ortenau der „Team4Winners e.V.“gegründet. Über Bekannte erfuhren Margit Heimes und ihre Freunde aus den C2von der Grundidee.
Rotary- und Lions-Clubs widmen sich der Förderung des kulturellen und sozialen Lebens in ihrer Region. „Wir waren auf der Suche nach einem Projekt, das wir dauerhaft unterstützen können“, erklärt Margit Heimes und ergänzt: „Wir waren sofort begeistert, haben den Kontakt nach Appenweier aufgenommen und schließlich im September 2019 unseren eigenen Verein gegründet.“Beide Vereine sind gemeinnützig und agieren unabhängig voneinander.
Eine der ersten Aktionen des saarländischen „Team4Winners“-Vereins war die Organisation einer Veranstaltung mit dem mehrmaligen Welt- und Europameister im Boxen und Menschenrechts-Aktivisten Ünsal Arik, der Schülern der Gemeinschaftsschule Saarbrücken-Bruchwiese von seinem bewegten Leben erzählte (wir berichteten). „Inzwischen ist es auch so, dass diese Lions Clubs die Patenschaften für die Schulen mit einem ,Team4Winners’-Projekt übernommen haben, um die Finanzierung mittelfristig abzusichern. Wir sind offen für weitere Kooperationen mit Clubs, um noch mehr Schulen ins Boot holen zu können“, betont Margit Heimes.
Bisher wirkt „Team4Winners Saar“nur im Regionalverband Saarbrücken. Die Kooperationen sollen saarlandweit ausgebaut werden. „Wir stehen in den Startlöchern, um endlich wieder loslegen zu können“, sagt Margit Heimes mit Blick auf die Beschränkungen in der Corona-Pandemie.
„Wir sind offen für weitere Kooperationen mit Clubs, um noch mehr Schulen ins Boot holen zu können.“
Margit Heimes Präsidentin von „Team4Winners Saar“